an Siegle aus Hirschlanden wechselte in der vorigen Saison von Gerlingen zur Bundesliga-Konkurrenz Sportinsel Stuttgart. Der deutsche U 19-Vizemeister hat bei vier Einsätzen noch kein Match verloren.

Hirschlanden/Leonberg - Zur Winterpause Tabellenführer in der Squash-Bundesliga, Gruppe Süd. „Damit habe ich nicht gerechnet, das kann sich aber sehen lassen“, sagt der gebürtige Leonberger Patrick Gässler, Trainer der Stuttgarter Sportinsel (SI). Nach acht Spieltagen ist die Mannschaft, die im Böblinger Pink Power ihre Heimstätte hat, noch ohne Niederlage. Besonders den 3:1-Heimerfolg zum Saisonauftakt gegen den seit vielen Jahren für die Sportinsel fast unbesiegbaren Dauerrivalen Black & White RC Worms hat das Team gebührend gefeiert. „Das hat mir gezeigt, dass unsere Mannschaft deutlich stabiler ist als in den vergangenen Jahren und den Willen hat, weiterzukommen“, sagt Gässler, der als selbstständiger und hauptberuflicher Coach auch in Magstadt tätig ist und als Landesjugendtrainer den Squash-Nachwuchs fördert. Beim Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft möchte er nicht nur wie in den vergangenen Jahren auf dem dritten Platz landen – sondern endlich um den Titel mitmischen.

 

Seit dieser Saison ist Jan Siegle aus Hirschlanden eine feste Größe im SI-Bundesliga-Kader. Er kam in der vergangenen Runde von den Stuttgarter Squash-Devils, die in Gerlingen beheimatet sind. Dort hat der 19-Jährige, der in noch jüngeren Jahren Tennis spielte, mit dem Squash begonnen. Er trainiert, seit er 14 ist, bei Patrick Gässler, der früh dessen Talent entdeckte. Mit 16 wurde Siegle baden-württembergischer Meister bei den Aktiven. In diesem Jahr startete er bei den deutschen Meisterschaften in Böblingen altersbedingt das letzte Mal in der Klasse U 19 und wurde Vizemeister. Den Titel holte Tobias Weggen vom amtierenden deutschen Mannschaftsmeister Paderborn.

Siegle lag mit 2:0 Sätzen vorne, hatte dann auf Grund der Nachwirkungen eines grippalen Infekts Kondition und Konzentration – und am Ende auch das Finale verloren. Patrick Gässler war in seiner Funktion als Landestrainer hoch zufrieden mit diesen Meisterschaften. „Wir haben vier Titel geholt und einen Vize-Meister, das ist das beste Ergebnis seit Bestehen des Landesverbandes.“

Im Bundesliga-Team der SI Stuttgart ist Jan Siegle eine feste Größe auf Position vier. Bei sieben Spieltagen hatte er vier Einsätze – gegen Seligenstadt, Maintal, Güdingen und Königsbrunn. Alle Matches gewann er deutlich mit 3:0-Sätzen. „Jans Leistungssteigerung in den letzten Jahren ist deutlich erkennbar“, sagt Coach Patrick Gässler, „er ist ein guter und fleißiger Arbeiter und hat in der Zwischenzeit eine spielerische Konstanz. Langfristig kann er es unter die Top-Ten in Deutschland schaffen.“ Derzeit ist er dort auf Position 25 gelistet. Siegle hat in diesem Jahr sein Abitur gemacht, absolviert derzeit ein Praktikum bei einer Versicherung und spielt intensiv Squash. Bevor er im nächsten Jahr mit einem Studium oder einer beruflichen Ausbildung beginnt, wird er sich komplett auf seinen Sport fokussieren. „Finanzieren werde ich mir das mit Trainingsstunden sowie Einsätzen in anderen Teams in der Schweiz oder Frankreich“, sagt Siegle.

Patrick Gässler, der in Böblingen wohnt, unterstützt diesen Schritt. Schließlich war er selbst bis vor einigen Jahren Squash-Profi, bis ihm der Rücken Probleme machte. In der Zwischenzeit kann er – dank seines konsequenten Trainingsprogrammes – wieder selbst in der Bundesliga spielen. In der deutschen Rangliste ist er derzeit die Nummer sieben. Wie schwer es ist, als Profi zu bestehen, weiß er aus eigener Erfahrung. Deshalb kämpft er für bessere Rahmenbedingungen in seiner Sportart und ist auf der Suche nach Lösungen, wie die jungen Spieler künftig das Squash und eine berufliche Ausbildung in Form eines dualen Systems unter einen Hut bringen können. Hierfür ist er auf der Suche nach Kooperationspartnern. „Damit könnte man den Sport auch auf regionaler Ebene attraktiver gestalten“, sagt Patrick Gässler. .