Der Profi-Kletterer Moritz Winkler und die Cosmic Artists sorgen für wahrhafte Gala-Höhepunkte. In der Stadthalle werden die Leonberger Sportler für ihre Leistungen im vergangenen Jahr ausgezeichnet und die von den Lesern unserer Zeitung gewählten Sportler des Jahres gekürt.

Leonberg - W ir wollen hoch hinaus “ – unter dieses Motto stellten die Moderatoren Nathalie Mainka und Andreas Klingbeil die 51. Auflage der Leonberger Sportlergala, kaum dass die drei Akrobaten der Cosmic Artists aus Berlin ihre Tuch-Artistik-Nummer in schwindelerregenden Höhen zum Auftakt des Abends beendet hatten. Selbstredend standen auch die 34 Einzelsportler und zehn Mannschaften im Mittelpunkt, die für ihre Leistungen des vergangenen Jahren von Oberbürgermeister Bernhard Schuler geehrt wurden.

 

Hoch hinaus ging es auch an einer Kletterwand, an der sich der Nachwuchs der Ortsgruppe Leonberg des Deutschen Alpenvereins (DAV) mit dem Profi-Kletterer Moritz Winkler messen durfte. Dass der Profi gewann, war kein Wunder – schließlich gehört der Sportler aus Korntal-Münchingen zu den 20 Besten in ganz Deutschland. Der Höhepunkt seiner bisherigen sportlichen Karriere war jedoch die Jugendolympiade in China im vergangenen Jahr, bei der Moritz Winkler mit anderen Kletterern aus aller Welt seine Sportart im so genannten Demonstrations-Wettbewerb vorstellen durfte. „Sportklettern steht auf der Shortlist des Internationalen Olympischen Komitees (IOC, Anm. der Redaktion) und hat somit gute Chancen, in absehbarer Zeit olympische Disziplin zu werden“, erklärte Winkler.

Absoluter Höhepunkt für die jungen Sportler war in China der Besuch von IOC-Präsident Thomas Bach. „Eigentlich hatte er aufgrund seines engen Zeitplans nur sieben Minuten Zeit für uns, aber am Ende ist er eine halbe Stunde geblieben“, berichtete der 19-Jährige. Zudem posierte der IOC-Präsident für ein Selfie mit den jungen Sportlern. „Das ist eine Erinnerung für die Ewigkeit“, freute sich Winkler. Alexander Metzler, der Vorsitzende der DAV-Ortsgruppe, warb für das Klettern: „Sie sind immer im Seil gesichert. Klettern hat viel geringere Unfallzahlen als andere Sportarten.“

Eine Premiere erlebten die Besucher der Sportgala in der Stadthalle bei der Verleihung des Sonderpreises der Kreissparkasse Böblingen. Während die acht Auszeichnungen zuvor stets an verdiente Einzelpersonen im Leonberger Sport gingen, wurde diesmal erstmals eine sportliche Initiative prämiert: das Eltinger Pfingstturnier. „Bei der Ehrung von Einzelpersonen fallen immer andere unter den Tisch, die in irgendeiner Form auch mitgewirkt haben“, begründete Sparkassendirektor Ottmar Pfitzenmaier die Kursänderung. Mit dem Eltinger Pfingstturnier werde eine Veranstaltung herausgehoben, die es seit 1967 gebe, und die A-Jugendteams aus 17 Ländern nach Eltingen gebracht habe. Fünf Vertreter aus dem Organisationsteam des TSV Eltingen nahmen die Auszeichnung entgegen. Elmar Häcker betonte dabei: „Wir nehmen den Preis stellvertretend für den ganzen Verein sowie die Eltern der Spieler und Gastronomen aus der Umgebung entgegen, ohne die dieses Turnier nicht möglich wäre“.

Für Raunen im Publikum sorgte die 16-jährige Gerlinger Golferin Leonie Harm, als sie von einem erlittenen Unfall berichtete. „Ich bin von einem Auto mit 70 Stundenkilometern angefahren worden, normalerweise ist man da tot“, erzählte sie. Sie habe aber großes Glück mit den Erstversorgern gehabt und große Unterstützung in der Familie erfahren. „Und irgendwann wollte ich nicht mehr nur zu Hause rumliegen“, berichtete Leonie Harm, die bei der Leserwahl zum Sportler des Jahres auf Rang fünf landete.

Für Lacher im Publikum war wieder einmal Judoka Roman Baur zuständig, als er erklärte, dass er über seinen Titel als baden-württembergischer Meister bei den Aktiven im Alter von 45 Jahren nicht glücklich sei. Den jungen Judoka fehle oft das Kampf-Gen. „Ich habe früher gegen die alten Säcke gerödelt, bis die nach drei Minuten nicht mehr konnten. Heute werde ich bei Wettkämpfen von jungen Gegnern gefragt, ob ich eigentlich meinen Zivi dabei hätte. Da denke ich mir immer: Junge, dir zeig ich’s aber noch mal.“

Zum Schmunzeln brachte auch Leonbergs Oberbürgermeister Bernhard Schuler das Publikum, als er Frieder Kurtz und Matthias Groß für ihre Verdienste um die Handballer SG Leonberg/Eltingen auszeichnete. Beide seien „ein Glücksfall für die Stadt“ und würden beweisen, dass man „gemeinsam etwas wuppen kann“, wenn jeder seine Stärken einbringe. Mit Matthias Groß sei es aber nicht immer nur einfach, da er als SG-Abteilungsleiter und stellvertretender Vorstand des TSV Eltingen mit seinem Engagement zwei Themen gleichzeitig beackern könne.