Der Gemeinderat entscheidet sich für eine Ballsporthalle mit Tribüne sowie einer Turn- und Gymnastikhalle. Die Baukosten liegen geschätzt bei zehn Millionen Euro. 2019 können Architekten ihre Entwürfe für die neue Sportstätte einreichen.

Renningen - Riedwiesensporthalle: So soll sie also heißen, die neue Halle im Sportpark von Renningen, um die sich in der Vergangenheit schon so viele Diskussionen entsponnen haben. Jetzt hat das Kind einen Namen bekommen, nach dem Gewann, in dem es einmal liegen wird. Und nicht nur das. In einer nicht öffentlichen Sitzung hat der Gemeinderat Renningen die nächsten Schritte hin zu dem Neubau beschlossen, wie in der öffentlichen Sitzung am Montag mitgeteilt wurde. Zur Planung der Halle wird ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben.

 

Die Rahmenbedingungen, also wie teuer die Halle werden darf und welche Bestandteile das Gebäude haben muss, sind klar vorgegeben. Drei Varianten hat die Stadt untersuchen lassen. Die Wahl fiel auf die zweite Variante: Eine 3-Feld-Ballsporthalle mit Tribüne und einer Turn-/Gymnastikhalle. Geschätzte Baukosten: 10,1 Millionen Euro bei jährlichen Folgekosten von rund 670 000 Euro. Alternativen waren die „kleine“ Lösung, Variante I, mit nur einer 3-Feld-Ballsporthalle ohne den Gymnastikbereich. (Baukosten: 7,4 Millionen Euro; Folgekosten: jährlich 550 000 Euro). Aus Schulsicht hätte diese kleinere Halle den Bedarf abgedeckt, allerdings wäre durch den stetigen Auf- und Abbau von Turngeräten regelmäßig Unterrichtszeit verloren gegangen. Bei den großen Sportvereinen wäre außerdem ein merkliches Defizit bei den Wochenstunden verblieben.

Option auf Anbau bleibt

Die große Lösung wäre auf geschätzt 12,4 Millionen Euro gekommen, die Folgekosten auf 870 000 Euro jährlich. Bei dieser Variante wäre sogar noch ein eigener Leichtathletikbereich dabei gewesen. Aus Sicht der Schule und der Vereine wäre dieser aber verzichtbar, so die Verwaltung, zumal im Rankbachstadion Leichtathletikanlagen vorhanden sind.

Allerdings ist es Bestandteil des Wettbewerbs, dass das Gebäude so angelegt werden soll, dass die Stadt die Option auf einen nachträglichen Anbau eines Leichtathletikbereichs behält. Zweitens soll die Halle auch gen Süden hin erweiterbar sein. Langfristig könnte dort ein Ersatz für die Rankbachhalle entstehen, die mittlerweile auch nicht mehr die jüngste ist.

Hallen bleiben für Vereine gebührenfrei

Eine wichtige Information für Vereine: „Wir waren uns einig, dass die Sporthalle weiterhin gebührenfrei zur Verfügung steht“, sagte Bürgermeister Wolfgang Faißt (Freie Wähler). „Das war uns ein wichtiges Anliegen“ im Hinblick auf die Förderung des Ehrenamts und vor allem der Jugendarbeit. Für Sportler ein ebenfalls interessantes Detail ist die Tribünengröße. Die soll bei maximal 199 Plätzen liegen. Ab 200 Sitzplätzen gelten nach der Versammlungsstättenverordnung strengere Vorgaben, was zum Beispiel den Brandschutz im Gebäude angeht. Das Projekt würde dann vermutlich spürbar teurer werden.

Im Ergebnis bietet ein solcher Architektenwettbewerb für eine Kommune sehr gute Vergleichsmöglichkeiten, was die Qualität der Teilnehmer und ihrer Beiträge angeht. Also warum ruft man nicht bei jedem Bauprojekt einen Wettbewerb aus? „Das bedeutet ja für die Büros auch einen Aufwand“, erklärt der Stadtbaumeister Hartmut Marx. „Je kleiner das Projekt, desto weniger kommt für die Architekten dabei heraus.“ Denn deren Honorare richten sich immer nach dem Umfang eines Projekts. „Auch für uns kostet ein Wettbewerb zusätzliches Geld, und man muss eine Jury aufstellen.“ Für die Kommune lohne sich ein solcher Aufwand ebenfalls erst ab einer bestimmten Summe. Der Wettbewerb für die Riedwiesensporthalle kostet die Stadt rund 300 000 Euro. Der Wettbewerb startet 2019, der Baubeginn ist für das Jahr 2020 vorgesehen.