Die Spitalschule wird energetisch saniert. Die Arbeiten sollen nach den Weihnachtsferien beginnen.

Leonberg - Undichte Fenster, die nicht mehr geöffnet werden können, über die aber reichlich Energie verloren geht. In vielen Räumen zieht es zuweilen so heftig, dass dort kein Unterricht stattfinden kann. An Brüstungen und anderen Elementen platzt Beton ab, der Bewehrungsstahl liegt frei und rostet. So sieht es in der Spitalschule und dem dortigen Kinderhaus aus. Über den Zustand des Gebäudes gab es in letzter Zeit viele Beschwerden.

 

Doch Besserung ist in Sicht, denn jüngst hat der Gemeinderat für rund eine Million Euro die Metallbau- und Verglasungsarbeiten vergeben. Diese Arbeiten sind Teil eines größeren Vorhabens, das der Gemeinderat im Sommer 2016 in die Wege geleitet hat. Dazu gehören unter anderem die Fassadensanierung der Spitalschule mit Kindergarten und Theater.

Hinzu kommt noch, dass im Theater im Spitalhof das Fensterglas zwar eine innenseitige Verdunkelung hat, aber keinen außen liegenden Sonnenschutz, sodass der Saal häufig überhitzt ist. Problematisch ist zudem, dass der Zugang zum Kindergarten nur schwer kontrolliert werden kann. Der Grund: Die Notausgänge aus den Gruppenräumen sind von außen immer frei zugänglich. Insgesamt hat der Gemeinderat für die Sanierung und die Umgestaltung des Gebäudekomplexes am Rande der Altstadt seinerzeit 4,5 Millionen Euro gebilligt.

Weit unter den errechneten Kosten

Die jetzige Vergabe der Metallbau- und Verglasungsarbeiten hat sich als äußerst günstig erwiesen. Ursprünglich waren dafür fast 1,7 Millionen Euro errechnet worden. Insgesamt 39 Fachfirmen hatten die Unterlagen angefordert. Das günstigste Angebot konnte die Verwaltung letztendlich unter fünf Bietern auswählen.

Was zu tun ist, hat seinerzeit die Stuttgarter Architektin Antonia Schwarz-Rudolph den Leonberger Stadträten erläutert. Sie ist die Tochter von Architekt Jürgen Schwarz, der den Gebäudekomplex zwischen 1973 und 1976 geplant und den Bau begleitet hatte. Die Urheberrechte sind somit auf das Büro übergegangen, in dem Antonia Schwarz-Rudolph Partnerin ist. Das Gesamtvorhaben ist in zwei Bauabschnitten geplant. Um für die Schule einen einigermaßen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wurde der Beginn der nun vergebenen Arbeiten nach den Weihnachtsferien 2017/2018 festgelegt.

Für diese Sanierung hatte sich die Stadt einen Landeszuschuss von 65 000 Euro aus dem Minderungsprogramm für Kohlendioxid erhofft. Doch das fällt ins Wasser, weil die Förderrichtlinien nicht eingehalten werden können. Das Förderprogramm verlangt einen um 20 Prozent besseren Wärmeschutz als die geltende Energieeinsparverordnung. Doch das ist leichter gesagt als getan. Für die Spitalschule würde das bedeuten, dass eine Drei-Scheiben-Verglasung eingebaut wird. Doch das ist aus statischen Gründen nicht zu realisieren.