Der Betriebsrat wirft dem Landrat nicht vor, die Leonberger Klinik schließen zu wollen. Jedoch, dass der Standort durch ein gezieltes Austrocknen von wichtigen Abteilungen systematisch in eine finanzielle Schieflage gebracht werde. Dadurch bleibe letztendlich nichts anderes übrig, als diese defizitären Abteilungen künftig zu schließen.

 

Das werde dazu führen, dass das Versprechen von einem leistungsfähigen Haus der Grund- und Regelversorgung mit allen bisherigen Abteilungen unter der Leitung eines Chefarztes eine Utopie bleibt, befürchtet der Betriebsrat. Übrig bleibe eine im Spektrum entscheidend beschnittene Klinik, die keiner mehr als ein vollwertiges Krankenhaus ansehen und somit vermeiden werde, so die Arbeitnehmervertretung.

Sterben auf Raten

An zwei bereits jetzt aktuellen Beispielen macht der Betriebsrat seine Befürchtungen vom Sterben auf Raten der Klinik, und ein Versinken in die Bedeutungslosigkeit fest. Da ist zum einen die Gynäkologie, von der es auch im jüngsten Gespräch hieß, sie bleibe erhalten. Einst als das Beispiel der Kooperation gepriesen, wurde der Böblinger Chefarzt in Leonberg seit Jahren nicht mehr gesehen, obwohl vereinbart ist, dass Erich Weiss, der Leiter des Zentrums, hier einmal wöchentlich eine Sprechstunde anbietet. Patienten würden nur in eine Richtung geschickt – nach Böblingen. Zudem dürfen in Leonberg keine Mammakarzinome mehr operiert werden. Jetzt sollen alle gynäkologischen Karzinome nur noch in Böblingen operiert werden.

Ein ähnliches Schicksal sagt der Betriebsrat der Chirurgie voraus, weil nun laut darüber nachgedacht wurde, auf Nachtoperationen zu verzichten. Der angekündigte Schwerpunkt für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sei nicht einmal im Ansatz ein Ausgleich für den Verlust komplexer Eingriffe. Das Ganze werde unwirtschaftlich, schlussfolgert der Betriebsrat. In Kombination mit der Verlagerung der Gefäßchirurgie aufs Flugfeld bedeute dies nichts anderes als eine Amputation der gesamten Chirurgie.

Campus-Idee soll vorantreiben

 Deshalb berichte die Geschäftsführung über denkbare Lösungsszenarien in alle Richtungen, um das Defizit zu verringern und die Zukunft aller Krankenhäuser im Verbund zu gewährleisten, versicherte der Geschäftsführer des Verbundes. Einen Beschluss, die Gynäkologie und Geburtshilfe in Leonberg zu schließen, gebe es nicht. Ob man noch Operationen in der Nacht durchführe, müsse derzeit nicht entschieden werden, versuchte Noetzel zu beruhigen.

Er rief dazu auf, gemeinsam an der Campus-Idee zu arbeiten und die sich daraus für das Leonberger Krankenhaus ergebenden positiven Entwicklungsoptionen hervorzustreichen. Die massiven Proteste in den vergangenen Jahren in Leonberg gegen eine Portalklinik bezeichnete er als eine „künstlich herbeigeführte unbegründete Schließungsdebatte“.

Der Ärztliche Direktor Michael Sarkar meinte unter anderem: „Gemeinsam arbeiten wir mit der Geschäftsführung an geeigneten Lösungen, den Vorgaben der Mindestmengen sinnvoll zu begegnen.“ Das Leonberger Krankenhaus sei attraktiv, erst recht durch die hochkarätige Nachbesetzung der Stelle von Karl Josef Paul mit Chefarzt Wolfgang Steurer, der einen neuen Schwerpunkt für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen aufbauen werde.

Vorwürfe des Betriebsrates

Der Betriebsrat wirft dem Landrat nicht vor, die Leonberger Klinik schließen zu wollen. Jedoch, dass der Standort durch ein gezieltes Austrocknen von wichtigen Abteilungen systematisch in eine finanzielle Schieflage gebracht werde. Dadurch bleibe letztendlich nichts anderes übrig, als diese defizitären Abteilungen künftig zu schließen.

Das werde dazu führen, dass das Versprechen von einem leistungsfähigen Haus der Grund- und Regelversorgung mit allen bisherigen Abteilungen unter der Leitung eines Chefarztes eine Utopie bleibt, befürchtet der Betriebsrat. Übrig bleibe eine im Spektrum entscheidend beschnittene Klinik, die keiner mehr als ein vollwertiges Krankenhaus ansehen und somit vermeiden werde, so die Arbeitnehmervertretung.

Sterben auf Raten

An zwei bereits jetzt aktuellen Beispielen macht der Betriebsrat seine Befürchtungen vom Sterben auf Raten der Klinik, und ein Versinken in die Bedeutungslosigkeit fest. Da ist zum einen die Gynäkologie, von der es auch im jüngsten Gespräch hieß, sie bleibe erhalten. Einst als das Beispiel der Kooperation gepriesen, wurde der Böblinger Chefarzt in Leonberg seit Jahren nicht mehr gesehen, obwohl vereinbart ist, dass Erich Weiss, der Leiter des Zentrums, hier einmal wöchentlich eine Sprechstunde anbietet. Patienten würden nur in eine Richtung geschickt – nach Böblingen. Zudem dürfen in Leonberg keine Mammakarzinome mehr operiert werden. Jetzt sollen alle gynäkologischen Karzinome nur noch in Böblingen operiert werden.

Ein ähnliches Schicksal sagt der Betriebsrat der Chirurgie voraus, weil nun laut darüber nachgedacht wurde, auf Nachtoperationen zu verzichten. Der angekündigte Schwerpunkt für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sei nicht einmal im Ansatz ein Ausgleich für den Verlust komplexer Eingriffe. Das Ganze werde unwirtschaftlich, schlussfolgert der Betriebsrat. In Kombination mit der Verlagerung der Gefäßchirurgie aufs Flugfeld bedeute dies nichts anderes als eine Amputation der gesamten Chirurgie.