Aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen sollen 100 Menschen in der Sporthalle der Gottlieb-Daimler-Schule unterkommen. Die Halle ist bereits vorbereitet: Sie wurde mithilfe von Leichtbau-Wänden in kleinere Einheiten gegliedert.

Sindelfingen - Aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen reichen die bisherigen Unterkünfte des Landkreises Böblingen nicht aus. 100 Menschen sollen deshalb in der Sporthalle der Gottlieb-Daimler-Schule in Sindelfingen unterkommen. Die Halle ist bereits auf die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet: Sie wurde mithilfe von Leichtbau-Wänden in kleinere Einheiten gegliedert. Es ist die erste Sporthalle im Kreis, in der Flüchtlinge wohnen werden. Wann die ersten von ihnen eintreffen werden, steht noch nicht fest.

 

Vereine müssen sich andere Halle suchen

Die Gottlieb-Daimler-Schule besuchen mehr als 4000 Schüler, darunter vor allem Berufsschüler. Der Sportunterricht findet bereits seit Jahresbeginn in der zweiten Halle des Schulzentrums statt. Die Sportvereine, die vorher in der Sporthalle trainiert hatten, mussten auf andere Standorte ausweichen. Der Landkreis Böblingen hat Zugriff auf die Sporthalle, weil sie die Trägerin der Berufsschule ist.

Der Landkreis Böblingen muss zurzeit etwa 250 Flüchtlinge im Monat aufnehmen, bis Jahresende werden es wohl etwa 2500 sein. Bislang verfügt der Kreis aber nur über etwa 1000 Plätze. Die Kapazitäten werden derzeit an mehreren Standorten ausgebaut: im Leonberger Hotel Online sollen zukünftig 60 Flüchtlinge wohnen können. Besonders in Sindelfingen werden die Unterkünfte gerade massiv ausgebaut: In der leer stehenden Rappenbaumschule im Stadtteil Darmsheim sollen 100 Menschen unterkommen, in der Unterkunft in der Nüssstraße 150 und im Hotel Ritter ebenfalls 150.

Brandbrief zeitigt Wirkung

Obwohl Sindelfingen die größte Kommune im Kreis ist, hatte sie lange keine Gebäude für die Erstunterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Das hat sich erst in den vergangenen Monaten geändert. Ende Mai hat der Böblinger Landrat Roland Bernhard die Kommunen in einem Brandbrief darum gebeten, dem Landkreis mehr Gebäude zur Verfügung zu stellen. Nach einem zwischenzeitlichen Verbot können inzwischen auch in Gewerbegebieten Unterkünfte ausgewiesen werden.