Mario Kießling startet im Januar bei den Weltmeisterschaften in der 18-Meter-Klasse. Dort zählt er zum Favoritenkreis. Weihnachten und Silvester verbringt er bereits Down Under.

Leonberg - Für einige Segelflieger des Deutschen Aero Clubs (DAeC) beginnt das neue Jahr in Down Under: Im australischen Benalla fällt am 8. Januar der Startschuss für die Weltmeisterschaften im Segelfliegen – die „34th FAI World Gliding Championships“. Bis zum 22. Januar messen sich 115 Piloten im Streckensegelflug – in drei Klassen. Deutschland geht mit acht Spitzensportlern in die Luft.

 

Einer davon ist Mario Kießling aus Leonberg. Den Weg zum Segelflug fand er einst über den Modellflug: Nach ein paar Jahren des Trainings mit Modellfliegern startete er mit seinem Vater in einem echten Segelflugzeug. „Ich war so fasziniert, dass ich beschloss, selbst zu fliegen“, erinnert sich der heute 42-Jährige. Mit 18 Jahren nahm er erstmals an Wettbewerben teil, später wurde er Sportsoldat und erhielt damit das „seltene Privileg, neun Monate lang nur zu fliegen“. 1997 holte sich Kießling die Titel deutscher Juniormeister und Europa-Juniormeister in der Standardklasse, nur ein Jahr später wurde er deutscher Meister, 2007 sogar ein zweites Mal. 2008 brachte es Kießling zum Vizeweltmeister im italienischen Rieti.

In Australien geht der Leonberger nun in der 18-Meter-Klasse an den Start. Um auf dem ersten Platz zu landen, muss er sich gegen 42 Konkurrenten aus 25 Ländern durchsetzen. Bereits seit Herbst 2015 stimmen sich die Piloten auf die Weltmeisterschaft ein. Ein wichtiges Stichwort hierbei sei das Team-Building, sagt Bundestrainer Wolfgang Beyer. Die Konkurrenz sei stark: Die Zeiten, in denen erste Plätze nur von wenigen Piloten gewonnen wurden, gehörten der Vergangenheit an. Die Weltspitze sei deutlich breiter geworden. Ohne Leidenschaft geht in dieser Sportart nichts. Mario Kießling nimmt mehr als vier Wochen Urlaub für die Weltmeisterschaft.

Geflogen ist er in Australien noch nie. Sein Ziel? „Prinzipiell reise ich zur WM, um zu gewinnen“, sagt er. Der Leonberger ist bereits auf dem Kontinent. Weihnachten feiert er dort – und auch den Wechsel ins neue Jahr 2017.