Die Telekom beginnt bald mit dem Ausbau von schnelleren Internetanschlüssen fast im ganzen Stadtgebiet.

Leonberg - Gute Nachricht für alle Nutzer des schnellen Internets: Von Mitte Mai an verlegt die Telekom in der gesamten Kernstadt sowie in Gebersheim und Höfingen mehr als 26 Kilometer Glasfaserleitungen. Die Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro für diesen Ausbau im Rahmen der bundesweiten Breitbandoffensive trägt alleine das Kommunikationsunternehmen.

 

Das Vorhaben ist Teil der sogenannten „Digitalen Agenda 2014 – 2017“ der Bundesrepublik, über die bundesweit rund 2,6 Milliarden Euro in den Glasfaserausbau für ein Hochgeschwindigkeitsnetz investiert werden. In Leonberg werden so 22 000 Haushalte und Gewerbebetriebe bis Frühjahr 2018 mit „VDSL-Vectoring“ versorgt. Das ist ein Verfahren, mit dem die Übertragungsmenge gesteigert werden kann.

Auch für Kunden anderer Anbieter

Von dem Breitbandausbau der Telekom können auch Kunden anderer Anbieter profitieren, wenn diese Kapazitäten bei der Telekom einkaufen. Durch die neue Technik steigt die maximale Geschwindigkeit der bestehenden Leitungen beim Herunterladen auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Beim Heraufladen erhöht sich das Tempo auf bis zu 40 Mbit/s. Mehr als 90 Prozent der Anschlüsse werden zwischen 50 und 100 Mbit/s erhalten.

Im ersten Ausbauabschnitt werden Gebersheim und Silberberg aufgerüstet, im zweiten Abschnitt dann die Kernstadt inklusive Ramtel und Eltingen sowie der Stadtteil Höfingen.

„Das ist eine sehr gute Nachricht. Schnelle Internetanschlüsse gehören heute beruflich und auch zunehmend privat dazu“ sagt Oberbürgermeister Bernhard Schuler. „Als Wohn- und Arbeitsort wird Leonberg dadurch noch attraktiver. Unternehmen, Selbstständige und auch Arbeitnehmer, die im Home Office arbeiten, werden profitieren. Zudem werden mit der Investition Grundstücke aufgewertet.“

80 neue Verteiler werden gebaut

Der Wirtschaftsförderer Benjamin Schweizer ist überzeugt, dass die Stadt nun strategisch gut für die digitale Zukunft aufgestellt sei. „Wir haben in den Neubaugebieten wie Ezach III oder dem neuen Gewerbegebiet Leo West modernste Glasfaserinfrastrukturen und verbessern auch in den gewerblichen Bestandsgebieten in Kooperation mit Glasfaseranbietern die Breitbandanbindung kontinuierlich.“ Neben der Telekom ist der Kabelnetzbetreiber Unitymedia in über 70Prozent der Haushalte verfügbar. In Warmbronn versorgt Netcom BW die Haushalte per VDSL.

Um das schnelle Internet zu realisieren, baut die Telekom in den kommenden Monaten flächendeckend etwa 80 neue Verteilergehäuse, sogenannte Multifunktionsgehäuse auf. Jedes wird mit Glasfaser angefahren, in dem Daten in Lichtgeschwindigkeit übertragen werden können.

Im ersten Quartal 2018 buchbar

„Wir unterstützen die Telekom bei der Standortauswahl und bei den Genehmigungen, damit der Ausbau zügig vorangeht und die schnellen Anschlüsse möglichst früh zur Verfügung gestellt werden“, verspricht Schuler. Wenn alles planmäßig verläuft, werden die neuen Anschlüsse im ersten Quartal 2018 buchbar sein. Das Netz wird dann so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen im Internet und online-Fernsehen gleichzeitig möglich sind.

„Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung“, sagt Oliver Zander. Der CDU-Stadtrat und Kreisvorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung drängt schon lange auf eine bessere Breitbandversorgung in der Stadt. „Es ist für viele eine Verbesserung, aber nicht die Traumlösung“, schränkt Zander ein. Diesen Standpunkt vertritt auch die Bürgerinitiative „Glasfaser für Leonberg“ von Daniel Pötzsch, Oliver Kikillus und Steffen Gloss. Denn die Glasfaser würde nicht bis in die Häuser reichen, hier müssten sich die Kunden mit den Kupferleitungen zufrieden gaben. „Das reicht für bis 100 Mbit/s, aber die angestrebten 1000 Mbit/s sowohl beim empfangen und versenden, lassen sich nur mit Glasfaser bis zum Gebäude erreichen“, erklärt Oliver Zander.