Der Sindelfinger Oberbürgermeister Vöhringer berief sich auf den Beschluss des Gemeinderats, dem Zweckverband nicht beizutreten. Schließlich sollen die Kommunen beim Glasfaserausbau – ihren Obolus an die Telekom leisten. Dabei sind in Sindelfingen 80 Prozent aller Haushalte und fast alle Firmen versorgt. Der Zweckverband wurde dennoch mit neun Gegenstimmen und drei Enthaltungen gegründet. Landrat Roland Bernhard bilanzierte: „Ihm gehören 22 Kommunen im Kreis an.“

 

Seit dem späten Dienstagabend sind es sogar 23. Der Leonberger Gemeinderat hat mit knapper Mehrheit für den Beitritt gestimmt. Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD) hatte zuvor noch mit Nachdruck dafür geworben, erst weitere Informationen abzuwarten, bevor ein Beitrittsbeschluss gefasst werde. Sonst wisse man nicht, ob es wirklich genügend Vorzüge für die Stadt gebe.

Oliver Zander drängt auf Beitritt

Eine Skepsis, die auch die Grünen teilten: „Der Kreis ist nur Vermittler, trägt aber keinerlei Risiko“, erklärte der Fraktionschef Bernd Murschel. „Die Kommunen haben hingegen das volle Risiko, weil sie sich an das Ausbau-Konzept binden und nicht selbst entscheiden können. „Wenn wir jetzt nicht beitreten, dann machen wir das, was wir die vergangenen fünf Jahre gemacht haben: nichts“, entgegnete Oliver Zander (CDU). Nach einer teils sehr emotionalen Debatte stimmten vier der 32 Stadträte für den Einstieg in den Zweckverband. Zehn waren dagegen, acht enthielten sich.

In Böblingen und Herrenberg werden sich die Gemeinderäte noch mit dem möglichen Beitritt befassen.