Wimsheim ist nun Standort einer Rettungswache mit Einsatzfahrzeug

Wimsheim - Schnelle Hilfe ist bei medizinischen Notfällen das A und O – sei es ein vermuteter Herzinfarkt oder ein Unfall mit Verletzten. In Wimsheim und im östlichen Enzkreis ist diese Hilfe jetzt besonders schnell vor Ort. Denn der DRK-Kreisverband Pforzheim stationiert noch in dieser Woche in einem Gebäude in der 2800 Einwohner zählenden Gemeinde einen Notarzt mit einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF). Dieses wird von einem Rettungsdienstmitarbeiter gefahren.

 

Mit diesem neuen Standort in Wimsheim nimmt das DRK die siebte Rettungswache im Enzkreis und in Pforzheim in Betrieb. Allerdings ist diese nicht ganz neu, denn sie war bereits seit Jahresanfang in Wurmberg stationiert. Laut Rotem Kreuz habe man jedoch nach kurzer Zeit festgestellt, dass dort die gewählten Räume nicht ideal sind. Deswegen zog man mit dem NEF kurzfristig in die Rettungswache nach Tiefenbronn um, wo auch ein Rettungswagen steht.

Täglich von 7.30 bis 19.30 Uhr vor Ort

Auf der Suche nach einem neuen Standort wurde man schließlich in Wimsheim fündig. Der Gemeinde gehört ein größeres Grundstück am Lerchenweg 14 samt einem älteren Wohnhaus und einem Werkstattgebäude. Dort will Wimsheim in den nächsten Jahren das Projekt „Wohnen und Leben im Alter“ realisieren. „Das wird allerdings noch eine Weile dauern“, sagte Mario Weisbrich. Denn zuerst müssten ein Bebauungsplan aufgestellt und ein Investor gefunden werden.

Deswegen holte der Bürgermeister jetzt auf kurzem Weg per Umlaufbeschluss die Zustimmung des Gemeinderats zur Vermietung des Anwesens an das DRK ein. In der Zeit bis zum Projektstart kann nun das DRK die Gebäude nutzen. Dort gibt es eine beheizbare Garage, was gerade im Winter für die benötigten Medikamente wichtig sei, erklärte Daniela Kneis vom DRK-Kreisverband. Außerdem können in dem Wohnhaus Ruhe- und Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter eingerichtet werden. Denn Notarzt und DRK-Mitarbeiter sind täglich von 7.30 bis 19.30 Uhr mit dem Einsatzfahrzeug in Wimsheim vor Ort. Je nach Einsatzstichwort rückt dann bei Bedarf zusätzlich ein Rettungswagen aus, beispielsweise von Tiefenbronn. „Dies alles wird von der integrierten Leitstelle in Pforzheim koordiniert, bei der die Notrufe eingehen“, erklärte Daniela Kneis. „Wir bauen in Notfällen aber auch aufs Ehrenamt“, fügte die DRK-Sprecherin hinzu. Die medizinisch geschulten „Helfer vor Ort“ würden je nach Einsatzstichwort von der Leitstelle mit alarmiert.

Gutachten zeigt Schwachstellen auf

Der neue Standort im östlichen Enzkreis wurde aufgrund eines Gutachtens eingerichtet, das der Bereichsausschuss in Auftrag gegeben hatte. Diesem Ausschuss gehören etwa die Feuerwehren, die Krankenkassen und die Rettungsdienste an. Beim Gutachten wurde untersucht, wie viele Einsätze es an welchen Orten gibt, zu welchen Tageszeiten und wie lange Hilfe oder ein Notarzt benötigt wird. Dabei wurde in Remchingen und im Bereich Wurmberg/Wimsheim Verbesserungsbedarf zur Qualitätssicherung gesehen. Die Kostenträger für diese zusätzlichen Dienstleistungen sind übrigens die Krankenkassen – die AOK und der Verband der Ersatzkassen VDEK.

Der Wimsheimer Bürgermeister bezeichnete die neue Rettungswache als „eine schöne Entscheidung“. Man habe jetzt mit deutlich kürzeren Hilfefristen tagsüber eine „perfekte Notarztversorgung“, sowohl im Ort selbst als auch in den anderen Heckengäugemeinden im Enzkreis. In den Nachtstunden kommen die Notärzte direkt vom Helios Klinikum in Pforzheim oder dem Krankenhaus in Mühlacker.