Die Schauspieler des Schneckentheaters haben ein neues Stück in petto: „Aspirin und Bratkartoffeln“.

Weil der Stadt - Na, sie zwäe sollden sich mo sähn. Häddsch jetze gesoochd, mir baun de Mauer wiedo uff, no dann hädden se beede ni plöder aus ihrer Wäsche guckn gönn, wah“, sagt Mandy Pasewalk. „Wenn Se mir gsagd hädn, dess Se die Maur wiedr ufbaua wolla, noh hädn mir uns gfreid, noh hädn mir ned bleed gschaud, da wärn mir glügglich gwesa“, antwortet Eugenie le Roi. Ein kurzer Dialog aus dem neuen Stück „Aspirin und Bratkartoffeln“ des Hausener Schneckentheaters. Die Komödie behandelt unter anderem den Konflikt zwischen Ossis und Wessis. Die Rolle der Mandy Pasewalk ist Monika Ehrler wie auf den Leib geschrieben. Und das ist kein Zufall.

 

Peter Wutzler, der Vorsitzende, sucht die Stücke so aus, dass sie zu den Schauspielern passen. Und ohne Monika Ehrler wäre es wohl auch nicht dieses Stück geworden, da sind sich die sechs Schauspieler einig. Denn sie kommt selbst aus Ostdeutschland und musste sich im Schwobeländle erst mal zurechtfinden. „Das ist das erste Mal, dass ich eine persönliche Beziehung zu einer Rolle habe“, sagt sie und freut sich. Und sogar die Details stimmen. Denn Monika Ehrler hat im echten Leben an der Universität studiert, bei der Mandy Pasewalk im Stück als Spülhilfe angestellt war. Auf der Bühne würde sie übrigens niemals Schwäbisch schwätzen wollen, davor hat sie viel zu viel Respekt. Aber Sächsisch ist „in ihr drin“. Wichtig war ihr aber vor allem eins: „Ich will meine Landsleute nicht ,verraten’ oder als Deppen darstellen. Denn das sind wir nicht und ich bin auch keiner“, sagt sie. „Was zählt, ist doch, dass man über sich selbst lachen kann. Ob du nun Sachse oder Schwabe bist.“

„Wir wollen keinen Spielleiter“

Bei den Proben für die Stücke sind die Schauspieler übrigens immer auf sich alleine gestellt. Seit der Gründung vor 23 Jahren gibt es keinen Regisseur. „Wir wollen keinen Spielleiter, der uns ständig sagt, was wir zu tun haben“, sagt Peter Wutzler. Den Schauspielern ist es wichtig, die Rollen so zu interpretieren, wie sie es selbst für richtig halten. Gibt es Textpassagen, die sie nicht übernehmen wollen, werden diese schon bei der ersten Leseprobe geändert. Hier soll sich jeder mit seiner Rolle wohlfühlen. Der erste Vorsitzende fügt noch an: „Stellen Sie sich vor, der Regisseur kommt zu mir und sagt, ich soll auf der Bühne oben ohne auftreten oder mit meiner Theaterpartnerin wild knutschen. Das würde ich nicht machen wollen.“ Denn für die Schauspieler gibt es auch auf der Bühne eine Grenze, die sie sich selbst gesetzt haben und nicht überschreiten wollen. „Man muss nicht, nur weil es eine Bühne ist, unbedingt die Sau rauslassen“, sagt Hubert Häcker. Er spielt den Pfarrer in dem neuen Stück und ist Gründungsmitglied.

Für Häcker ist ganz klar: Die Witze dürfen nicht unter die Gürtellinie gehen. „Die Erfahrung hat auch gezeigt, wenn Texte nicht plump, sondern clever geschrieben sind, ist das Publikum auch entsprechend aufmerksam“, sagt Peter Wutzler. Auch wenn er zugibt, dass schlüpfrige Witze natürlich entsprechend laute Reaktionen hervorrufen.

Trotzdem bleibt sich die Theatergruppe treu. Sie spielen ihre Stücke so, wie es ihnen am besten gefällt. Und vielleicht ist es gerade diese ganz eigene Art, die das Hausener Schneckentheater so erfolgreich macht.

Karten und Termine

Es sind noch zwei Aufführungstermine für „Aspirin und Bratkartoffeln“, das Lustspiel in drei Akten von Christian Lange, vorgesehen: am Samstag, 17. und 24. November, jeweils um 20 Uhr, Einlass um 19 Uhr. Kartenvorverkauf im Rathaus Hausen (Vereinsraum Schneggahäusle) am Donnerstag, 22. November, von 17.30 bis 18.30 Uhr oder im Internet unter www.hausener-schneckentheater.de/vorverkauf.

Übrigens: von jeder verkauften Karte wird wieder ein Euro für den guten Zweck gespendet. In diesem Jahr ist das Geld für die Jugendarbeit des Musikvereins Merklingen bestimmt.