Die Umweltschützer hoffen, dass das von ihnen betreute Biotop „Unter Laiern“ offiziell aufgewertet wird.

Leonberg - Ein arbeitsreiches, aber wieder sehr erfolgreiches Arbeitsjahr neigt sich für die Umweltgruppe im Bürgerverein Eltingen dem Ende zu. Nach den Mäharbeiten in den Biotopen kann nun der Winter kommen.

 

Der Schwerpunkt der Arbeit der ehrenamtlichen Umweltschützer hat in diesem Jahr auf dem Feuchtbiotop im Gewann „Unter Laiern“ hinter dem Traumpalast gelegen. Dort wurde die sechste große Wildbienennisthilfe aufgestellt. Deren Herstellung und Aufbau erforderte mehr als 200 Arbeitsstunden. Sie schließt eine ganze Kette von solchen Nisthilfen im Osten der Stadt ab und entspricht in ihrer Lage damit der Forderung nach der Vernetzung von Biotopen. „Erst diese macht es den bedrohten Arten möglich, in neue Biotope zu gelangen und verhindert damit eine Verinselung, was zum Aussterben der Art führen würde“, sagt Michael Kast von der Umweltgruppe, die sich selbst Schlammbrüder nennt.

Eine Brut-Steilwand für den Eisvogel

Wenn dann im kommenden Jahr in diesem Biotop an der Glems noch die geplante Brut-Steilwand für den Eisvogel fertiggestellt wird, dann sind die Arbeiten dort abgeschlossen. Die Schlammbrüder hoffen, dass bis dahin dem Biotop der schon lange erhoffte Status eines Naturdenkmals verliehen wird. „Der ist eigentlich schon lange vorgesehen, ist aber immer wieder gescheitert, weil die Stadtverwaltung nicht in der Lage ist, die Naturdenkmale neu zu ordnen“, sagt Michael Kast etwas ungehalten.

Alleine schon die Pflanzenwelt hier würde eine solche Auszeichnung verdienen. Im Biotop blüht im zeitigen Frühjahr neben dem gelben Windröschen der seltene Waldgoldstern und weitere nicht häufige Frühblüher wie der Bachnelkwurz. Diese sind eine wichtige Nahrungsquelle für frühe Schmetterlinge und Wildbienen, die durch einen großen Kornelkirschbaum und Salweiden ergänzt wird. Für einen der frühen Schmetterlinge, den Zitronenfalter, haben die Schlammbrüder zudem drei Faulbäume gepflanzt, die der Falter unbedingt als Nahrung für seine Raupen braucht.

Im Sommer ist es hier besonders schön

Auch in den Teichen ist die Flora bemerkenswert. Im Rohrdickicht beobachteten sie im Sommer mehr als ein Dutzend Libellenarten. Am attraktivsten für den Spaziergänger sind Früh- und Spätsommer, wenn die sibirischen Schwertlilien und später der Blutweiderich den Graben, der die Teiche mit der Glems verbindet, in leuchtende Farben taucht. Dazwischen fallen die angelegten Steinhaufen und Sandstellen auf, die von den Schlammbrüdern geschaffen wurden. Die sind als Unterschlupf für Zauneidechsen, Ringelnattern und Blindschleichen gebaut. Und die bevölkern in großer Zahl das Biotop.

„Es fehlt nur noch, dass der attraktive Eisvogel hier seine Jungen großzieht“, hofft Michael Kast. Die Chancen stünden gut, dass er die geplante Steilwand zur Brut nutzen wird, hätte er sich doch in letzter Zeit dort öfter aufgehalten.