Die Theaterabonnements der drei Städte gehen in die letzte Runde der Spielzeit. Gerlingen erhöht die Preise.

Strohgäu - Stuttgart mit seinen vielen Bühnen ist nicht weit. Dennoch erfreuen sich die Theatermieten in den drei Strohgäustädten Ditzingen, Gerlingen und Korntal-Münchingen erfreulicher Nachfrage. In der Regel kamen auch in der zu Ende gehenden Spielzeit 300 bis 400 Besucher pro Vorstellung – mit Spitzen darüber. Dazu gehörte das Musical „Evita“ in Ditzingen mit 494 verkauften Karten, ein irischer Musik- und Tanzabend in Gerlingen mit 464 sowie ein Abend mit Gerhard Polt und den Well-Brüdern mit mehr als 700 Besuchern in Korntal. Auch für die nächste Spielzeit werden Abonnementvorstellungen geplant – mit Glanzlichtern. Zuvor aber gibt es noch das Reformationsthema auf der Bühne, in Gerlingen und Ditzingen.

 

So hat die Kulturreferentin von Korntal-Münchingen, Melanie Thamm-Beck, einen Star aus Stuttgart mit einer Veranstaltung gebucht, die landauf, landab die Säle füllt: Den früheren SWR-Moderator Matthias Holtmann mit seiner Show „Pop und Poesie“. Dazu werden am 16. November gut 700 Besucher in der Stadthalle Korntal erwartet. Ihr neues Programm stellen die Korntal-Münchinger am 10. Mai um 20 Uhr in der Stadthalle Korntal vor.

Ein Musical als Highlight

Die Ditzinger wollen das Programm ihres Theater-Abonnements in dieser Woche veröffentlichen. Ein Highlight hat der Rathaussprecher Guido Braun schon verraten: das Musical „Hairspray“. Die Eintrittspreise dafür betragen wegen des hohen Aufwands zehn Euro mehr als üblich; ansonsten bleiben die Preise dieselben. Die Gagen für die Produktionen der Tourneetheater seien stabil bis steigend, sagen die Veranstalter. Melanie Thamm-Beck verweist auf die überproportional steigenden Forderungen der Gema, also der Lizenzen für Musik. In Korntal ist man froh darüber, dass seit dem Jahr 2005 das Defizit auf 27 500 Euro pro Jahr beschränkt werden kann. Der Gemeinderat wolle nichts wegnehmen, so Thamm-Beck, bisher sei nicht vorgesehen, das Programm einzuschränken. Sparen steht auch in Ditzingen nicht an. „Wir bauen das Abonnement so auf, dass die Zielgruppe im Alter 30 bis 40 Jahre mehr Interesse hat“, sagt Guido Braun.

1,50 Euro mehr pro Karte

Die Gerlinger haben jüngst beschlossen, in der neuen Saison die Preise für das Theater zu erhöhen: um 1,50 Euro pro einzelner Eintrittskarte oder 7,50 Euro pro Abonnement. Die Abonnenten seien zwischen 50 und 80 Jahre alt, einzelne Karten würden eher an Jüngere verkauft, hieß es in einer Aufstellung für den Finanzausschuss des Gemeinderats. Wer ein Abo für sechs Vorstellungen bucht, erhält im Vergleich mit den Einzelkartenpreisen aber weiter eine Vorstellung geschenkt. Auf dem Programm steht zum Beispiel das Stück „Terror“ von Ferdinand von Schirach (am 10. Oktober) oder die Breakdanceshow mit Live-Operngesang „Breaking Mozart“ am 22. Januar.

In Hemmingen gastieren keine Tournee-Ensembles, dort spielt man selbst Theater: zum Beispiel die Truppe „Kuahschwänz“ des Gesang- und Sportvereins. Deren nächste Vorstellungen sind am 12. und 13. Mai. Die Gemeindeverwaltung und die Bücherei sorgen für einzelne Kulturveranstaltungen im Jahr, zum Beispiel Konzerte des Strohgäu-Sinfonieorchesters oder der schwäbischen Folkband Wendrsonn oder jüngst die Zaubergala; auch an der Kulturnacht im Herbst ist man beteiligt. So bleibt auch das finanzielle Engagement der Gemeinde überschaubar. „Knapp 10 000 Euro“ seien das im Jahr, meint der Bürgermeister Thomas Schäfer.