Der Verband Region Stuttgart dehnt den bisherigen Viertelstundentakt auf der Linie S 6 aus.

Leonberg - Wer samstagnachmittags mit der S-Bahn von Magstadt nach Leonberg fahren will, der braucht dafür ganze 33 Minuten. Das liegt daran, dass er in Renningen von der S 60 auf die S 6 umsteigen muss. Dabei fährt die Anschluss-S-Bahn in Renningen erst nach 21 Minuten Wartezeit weiter.

 

Das will der für die S-Bahn zuständige Verband Region Stuttgart (VRS) jetzt ändern. Dessen Verkehrsausschuss hat beschlossen, dass der Viertelstundentakt samstags zwischen Renningen und Stuttgart-Schwabstraße bis gegen 18 Uhr ausgedehnt wird. Damit kommt zum Beispiel jener Fahrgast, der wie oben genannt unterwegs ist, ohne Umstieg und ohne Wartezeit in 18 Minuten von Magstadt nach Leonberg.

Die Taktverbesserung kostet 240 000 Euro extra

Das sei „ein maßvoller Verbesserungsvorschlag“, mit dem man dem Kreis Böblingen entgegenkommen wolle, sagte der VRS-Verkehrsdirektor Jürgen Wurmthaler. Der CDU-Regionalrat Rainer Ganske aus Gärtringen betonte, dass das „oberste Ziel“ sei, „einen 15-Minuten-Takt auf der S 60 zu erreichen“. Die Leonbergerin Monika Hermann (SPD) nannte 21 Minuten Wartezeit in Randzeiten „absolut unattraktiv“, begrüßte aber die jetzige Verbesserung als „Zwischenschritt, um eine bessere Verbindung zwischen den drei großen Kreisstädten Leonberg, Sindelfingen und Böblingen“ zu schaffen. Ingrid Grischtschenko (Grüne) lobte ähnlich wie Ingo Mörl (Piraten/Linke) die Verbesserung: „Das deckt einen Bedarf, der schon da ist.“

240 000 Euro kostet diese Taktverbesserung den Verband Region Stuttgart pro Jahr zusätzlich. Der Böblinger Kreistag hatte die Verbesserung zu Beginn dieses Jahres erneut gefordert, Landrat Roland Bernhard hatte daraufhin einen Brief an die VRS-Direktorin Nicola Schelling geschrieben. Im Frühjahr 2016 hatte es schon einmal entsprechende Überlegungen gegeben, damals war die Taktverbesserung in der Regionalversammlung gescheitert.

„Eine sehr, sehr knappe Wendezeit“

Als Alternative war auch untersucht worden, ob man die S 60, die derzeit von Böblingen nach Renningen pendelt, bis nach Leonberg ausdehnen könnte. Das würde aber bedeuten, dass die S-Bahn in Leonberg nur eine Wendezeit von fünf Minuten hätte. Das sei eine „sehr, sehr knappe Wendezeit“, die Verspätungen ins ganze S-Bahn-Netz tragen könne, erklärte VRS-Verkehrsdirektor Jürgen Wurmthaler. Er hatte dem Verkehrsausschuss daher von dieser Lösung abgeraten und die Ausdehnung des Viertelstundentakts an Samstagnachmittagen vorgeschlagen. Der Verkehrsausschuss ist diesem Vorschlag einstimmig gefolgt. Zum Fahrplanwechsel im Juni 2019 wird dies jetzt so eingeführt.