Das Haushaltsvolumen ist im Etat 2016 zwar etwas geringer. Doch die Stadt wird auch im kommenden Jahr kräftig investieren. 8,5 Millionen Euro sind dafür eingeplant. Auch die nächsten Haushalte werden ausgeglichen sei, sagt der Kämmerer.

Rutesheim - Die Stadt Rutesheim wird im kommenden Jahr 39,9 Millionen Euro einnehmen und ausgeben. Damit ist das Volumen des Haushaltsplans um 5,7 Millionen Euro oder 12,5 Prozent geringer, als das des aktuellen Haushalts. Das geht aus dem Zahlenwerk hervor, das jetzt der Stadtkämmerer Joachim Sinn traditionell in der letzten Sitzung des zu Ende gehenden Jahres dem Gemeinderat vorgelegt hat.

 

Damit schaltet die Stadt zwar einen Gang herunter, aber wirklich nur einen. Denn auch im kommenden Jahr, wird noch reichlich investiert, obwohl hier die Ausgaben um 3,7 Millionen von gegenwärtig 12,2 auf 8,5 Millionen Euro zurückgehen.

Der Verwaltungshaushalt, der alles abdeckt, was den Betrieb der städtischen Einrichtungen ermöglicht, liegt bei 31,4 Millionen Euro. Hier wachsen die Gewerbesteuereinnahmen um 200 000 Euro auf vier Millionen Euro an. „Negative Konzernbilanzen schlagen auf unseren Haushalt durch, der leicht erhöhte Ansatz ist nur durch die gute Ertragslage unserer Mittelständler möglich“, so Sinn. Die Stadt wird im nächsten Jahr 8,5 Millionen für ihr Personal ausgeben. Das sind 345 000 Euro mehr als im Vorjahr. Rutesheim beschäftigt 279 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit.

In den Sparstrumpf wandern 2,65 Millionen Euro

Trotzdem will der Kämmerer so gut wirtschaften, dass noch Abzug aller Ausgaben, vom Verwaltungshaushalt 2,65 Millionen Euro an den Vermögenshaushalt abgeführt werden können, aufs Sparbuch sozusagen. „Das ist noch eine zufriedenstellende Zahl“, sagt Sinn.

Wofür gibt die Stadt 2016 das meiste Geld aus? Als ein Schwerpunkt der Investitionsausgaben gilt der Straßenumbau für die Verkehrsentlastung von Perouse mit einer Finanzierungsrate von 1,5 Millionen Euro. Insgesamt kostet das Vorhaben 4,5 Millionen Euro. Auch beim Bauprojekt „Betreutes Wohnen mit Tagespflege“ ist eine Rate von 1,4 Millionen Euro fällig. Für den Anbau an die Schule an der Hindenburgstraße müssen 1,4 Millionen Euro aufgebracht werden, für das  „Haus der Kinder“ in der Robert-Bosch-Straße eine weitere Millionen. Für das Kunstrasenspielfeld im Sportgelände Bühl und dieenergetische Sanierung des Kindergartens Goethestraße sind jeweils eine halbe Million Euro eingeplant und für den Erwerb von Landwirtschaftsflächen und Bauerwartungsland 250 000 Euro.

Je ein Drittel der Kosten werden über die Investitionsrate vom Verwaltungshaushalt, aus Verkaufserlösen von Grundstücken sowie Finanzhilfen des Bundes und Landes und aus den Rücklagen bestritten.

Letzteres tut besonders weh, denn sind 1,85 Millionen aus der Rücklage entnommen, sinkt ihr Bestand von 14,7 Millionen Euro zum Jahresanfang auf 12,9 Millionen Euro am Jahresende 2016. Doch eines freut Joachim Sinn und den Gemeinderat: „ Kredite müssen nicht aufgenommen werden, Rutesheim ist nach wie vor schuldenfrei.“

Auch die kommenden Etats werden wohl ausgeglichen sein

Der Kämmerer rechnet auch in der Finanzplanung bis 2019 mit ausgeglichenen Haushalten, obwohl erhebliche Kosten für den Erhalt von Gebäuden aufgebracht werden müssen. Einiges davon wird 2106 auf später verschoben. Weil weiterhin vieles über den Verkauf von Grundstücken finanziert wird, hat der Kämmerer dem Gemeinderat mahnende Worte mit auf den Heimweg gegeben: „Wir müssen die Entwicklung der Investitionsraten aus dem Verwaltungshaushalt im Blick zu halten. Größere Investitionen sollten mit ihnen und nicht mit Rücklagen finanziert werden. Auf diesem Weg ist es möglich, folgenden Generationen eine intakte Infrastruktur und einen gesunden Haushalt zu hinterlassen.“