Bei dem Unfall wird der Motorblock herausgerissen. Der Fahrer wird schwer verletzt.
Rutesheim - Zu erheblichen Staus in beiden Fahrtrichtungen hat ein schwerer Unfall geführt, der sich am Montag kurz nach 12 Uhr auf der A 8 bei Rutesheim ereignet hat. Daran beteiligt war ein Zwölf-Tonnen-Lastwagen, der von Karlsruhe in Richtung Stuttgart unterwegs war. Laut den Angaben der Polizei war der 61-jährige Lkw-Fahrer des mit Baumaterial beladenen Lastwagens aus bislang ungeklärter Ursache von der rechten Spur er über die gesamte Fahrbahn gefahren und dann in den Fahrbahnteiler gekracht.
Der Unfall ereignete sich auf der Brücke über dem so genannten „Flachter Loch“. Diese wurde beim 2008 abgeschlossenen sechsspurigen Ausbau der Autobahn speziell gebaut, um das frühere starke Gefälle, verursacht durch das tiefe Tal bei Perouse, auf diesem Straßenabschnitt zu überbrücken. Lange Zeit stand die Brücke als einsames Bauwerk allein in der Landschaft. Der Straßenteiler ist in diesem Bereich aus Beton. Der Lastwagen hat die Wand auf seiner Fahrspur durchbrochen, diese hat wie ein Sprungbrett gewirkt und den Laster auf den Fahrbahnteiler katapultiert, wo er dann hängen blieb. Der Fahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt.
Weil das Führerhaus des Lastwagens in die Fahrbahn in Richtung Karlsruhe ragte, musste auch hier zusätzlich zu den zwei Fahrsteifen auf der A 8 in Richtung Stuttgart gesperrt werden. „Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Motor des Lastwagens abgerissen“, schildert Wolfgang Zimmermann, der Leonberger Feuerwehrkommandant. Dadurch waren größere Mengen Motoröl ausgelaufen. Nur knapp verfehlt haben die Betonteile der zerbrochenen Leitplanke den Kraftstofftank des Fahrzeugs, so dass dieser nicht beschädigt wurde. Die Feuerwehren von Leonberg und Rutesheim stellten den Brandschutz am Unfallort sicher und streuten das ausgelaufene Öl ab.
Der Fahrer hatte wohl noch Glück im Unglück
„Weil sich der Unfall auf der Brücke ereignet hatte, haben wir auch darunter kontrolliert, ob Öl ausgelaufen ist“, sagte Zimmermann. Eine geringe Menge musste auch hier mit dem speziellen Bindemittel gestreut werden. „Der Fahrer hatte Glück im Unglück, dass der Fahrbahnteiler hier so solide konstruiert ist“, meint Zimmermann. „Wäre das nur eine schwache Mittelleitplanke gewesen, hätte sie der Lastwagen wahrscheinlich durchbrochen und er wäre auf die Gegenfahrbahn gerast, mit unvorhersehbaren Konsequenzen“, so der Kommandant.
Bei dem Unfall ist ein Schaden von 45 000 Euro an den Leitplanken entstanden und weitere 10 000 Euro an dem Lastwagen. Beschädigt wurden durch herumfliegende Betonteile auch zwei weitere Autos.
Der Verkehr staute sich teilweise bis zu zehn Kilometer
Vor Ort waren sieben Streifenwagenbesatzungen, darunter auch von der Polizeidirektion Karlsruhe. Ein Notarzt und ein Rettungswagen waren ebenfalls da. Die Autobahnmeisterei, die auch mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz war, hat den Fahrbahnteiler notdürftig repariert – endgültig geschieht das am Mittwoch. Deshalb wurde im Bereich der Unfallstelle bis auf Weiteres eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 Stundenkilometer ausgeschildert.
Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Leonberg und Rutesheim – insgesamt waren 19 Mann mit vier Fahrzeugen vor Ort. Um den Lkw zu bergen, musste ein Abschlepp-Unternehmen mit einem Autokran hinzugezogen werden. Weil sich die Arbeiten aufwendig gestalteten, gab es bis zu zehn Kilometer lange Staus in beiden Richtungen. Die letzte Sperrung wurde gegen 17 Uhr aufgehoben.