Die Investoren Bettina und Joachim G. Wünning aus Renningen wollen ein 40-Zimmer-Hotel am Autobahnanschluss bauen und auch selbst betreiben. Die Verwaltungsspitze begrüßt das Projekt ausdrücklich.

Rutesheim - Ein neues Geschäftshotel bauen Joachim G. Wünning und Bettina Wünning im Rutesheimer Gewerbegebiet am Autobahnanschluss. Am Montagnachmittag war dafür der symbolische Spatenstich. Mit den Bauarbeiten soll im Januar 2015 begonnen werden. Die ersten Gäste will Bettina Wünning bereits im Herbst 2015 begrüßen.

 

„Die Lage ist einfach ideal und die Aussicht traumhaft“, schwärmt Bettina Wünning von dem Gelände nördlich der Drescherstraße, auf dem das neue Hotel entstehen soll. „Obwohl das hier ein Gewerbegebiet ist, ist die Bebauung in der Nachbarschaft sehr ansprechend – alle, die hier ihre neuen Firmen errichtet haben, haben sich viel Mühe gegeben und sehr hübsch gebaut“, ist die zukünftige Hotelbetreiberin mit dem Umfeld zufrieden.

Gute Anbindung an Autobahn wichtiges Argument

Zu wenig Hotelbetten in der Region

Ein wichtiges Argument diesen Schritt zu wagen, sei natürlich auch die gute Anbindung zu der Autobahn gewesen, sagt Bettina Wünning. Zudem sei die Hotellandschaft in der Region nicht gerade üppig ausgestattet, hat die Diplom-Kauffrau in Erfahrung gebracht. Natürlich gebe es alteingesessene Häuser in Leonberg und Renningen, doch sonst dominiere eher der Landgasthof die Szene in der Region. „Da sind dann zu der gut gehenden Gaststätte ein paar Fremdenzimmern dazugekommen“, sagt Bettina Wünning. „Als mittelständiges Unternehmen müssen wir immer wieder erfahren, dass unsere Geschäftspartner oder Kunden häufig Probleme haben, ein passendens Hotel zu finden“, ergänzt Joachim G. Wünning. Er ist der Geschäftsführer der Firma WS Wärmeprozesstechnik aus Renningen. Also liege es nahe, an diesem günstigen Standort in ein Hotel zu investieren, meint der Bauherr.

Entstehen soll nun in massiver Holzbauweise ein 40-Zimmer-Hotel. Die Zimmer sollen sich auf das Erdgeschoss und zwei Stockwerke verteilen. „Das vierte, etwas zurückgesetzte Geschoss, soll jetzt noch nicht endgültig ausgebaut werden, vielleicht kommt hier eine Sky-Bar hin, von der aus die Besucher die schöne Aussicht genießen können“, blickt Bettina Wünning in die Zukunft.

Die Parkplätze werden oberirdisch auf dem rund 4600 Quadratmeter großen Gelände angelegt. Als Ausgleichmaßnahme für den ökologischen Eingriff wird unter anderem eine Streuobstwiese zu der Drescherstraße hin gepflanzt. Wichtig war der Inhaberin auch eine nachhaltige Bauweise. „Deshalb haben wir uns auch für Holz entschieden“, so Bettina Wünning. Eine darauf spezialisierte Fachfirma lässt das meiste in ihrem Werk in Villingen-Schwenningen anfertigen. „Das Holz kommt also aus dem Schwarzwald“, ist die Bauherrin zufrieden.

Die Leonbergerin wird als Kauffrau zwar das Hotel leiten, sich aber auch eine Fachkraft aus der Hotellerie-Branche zur Seite stellen. Insgesamt rechnet Bettina Wünning mit acht Mitarbeitern, um, wie geplant, den Hotelbetrieb mit langen Öffnungszeiten auf solide Beine zu stellen.

„Stadt braucht dringend ein Hotel“

„Wir freuen uns natürlich auf dieses für Rutesheim wichtige Projekt“, sagte der Bürgermeister Dieter Hofmann beim Spatenstich. „Die Stadt braucht dringend ein Hotel, das Rössle in der Innenstadt ist sehr ausgelastet“, weiß der Rathauschef aus Gesprächen mit dem Betreiber.

Rathausspitze begrüßt das Projekt

Ein Hotel sei zum einen für die Firmen im neuen Gewerbegebiet am Autobahnanschluss wichtig, meint Hofmann. Er hofft aber auch auf Gäste, die bei den großen Firmen im Umland zu tun haben: „Bosch und Porsche sind auf Wachstum eingestellt, das bringt viele Kunden in die Region“, so Dieter Hofmann.

„Ein vom Inhaber geführtes Haus begrüßen wir sehr“, sagt auch der Rutesheimer Wirtschaftsförderer Joachim Sinn. Der Rutesheimer Kämmerer hat die Grundstücksverhandlungen geführt, damit die Stadt den Investoren das Bauland zur Verfügung stellen konnte. Es habe zahlreiche gute Gespräche mit der Familie Wünning gegeben. „Dafür ist aber auch ein guter und ansprechender Entwurf herausgekommen“, sind sich Hofmann und Sinn einig.