Was darf’s sein? Ein sparsamer Familien-Van oder doch lieber ein schnittiger Flitzer? Die Rutesheimer Autoschau zieht auch in ihrer 19. Auflage wieder hunderte Besucher an. Zwei Tage lang zeigen die regionalen Autohändler, was der Markt zu bieten hat. Plus: Ein Video der Strohgäuwelle!

Rutesheim - Die letzten Regentropfen vom Samstag sind schon längst vom glänzenden Blech der Karossen abgetrocknet. Ein letztes Mal gleiten die Staubwedel der Autohändler am Sonntagmorgen über die ausgestellten Neuwagen in der Rutesheimer Stadtmitte. Eine Reihe lecker aussehender Bratwürste liegen auch schon auf dem Grill der Handballer der SG Leonberg/Eltingen und warten auf die ersten Besucher der 19. Rutesheimer Autoschau am zweiten Messetag. Die ersten sind schon vor 11 Uhr da, so richtig voll wird es dann ab 14 Uhr. Vom Rathaus bis zum Marktplatz zeigen neun Autohäuser der Region mit 18 Automarken zwei Tage lang, was der Markt zu bieten hat. Dazu gibt es ein rundes Programm an Zubehör und Fahrzeugpflege und dazu geöffnete Geschäfte und Schauvorführungen am Sonntag.

 

War der Samstag wegen des unbeständigen Wetters etwas schwächer besucht, so entschädigt der Sonntag mit Frühlingstemperaturen und Sonnenschein. „Heute bin ich sehr zufrieden, es läuft super gut“, freut sich Erik Epple, der Chef von Auto-Epple aus Rutesheim. „Die Leute fragen nach allen Modellen, vom Kleinwagen über Mittelklasse bis zum Familien-Van“, berichtet er. Die Fragen seien ganz unterschiedlich und fahrzeugspezifisch. Vor allem das jüngere Publikum interessiere sich für die Vernetzung zwischen Smartphone und Infotainment im Fahrzeug. E-Mobilität werde dagegen eher weniger nachgefragt.

Nur wenige Meter weiter sitzt die Besucherin Katrin aus Renningen in einer flachen Flunder, die ganz in schwarz ihre Flügeltüren steil gen Himmel reckt. Es ist der BMW i8, ein Vollhybrid. „Ich wusste nicht, dass das Auto einen Elektromotor hat, das sieht einfach cool aus“, lacht sie überrascht, als sie erfährt wie der Supersportler angetrieben wird. Über E-Mobilität hätte sie sich noch keine Gedanken gemacht, gibt sie zu. „Der BMW i8 hat eine Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor mit 360 PS Gesamtleistung, bei einem angegebenen Normverbrauch von 2,5 Liter“, erklärt Michael Streicher, der Verkaufsleiter des Autohauses Müller aus Leonberg. Das Auto aus Karbon verleitet am Wochenende beinahe jeden Sportwagenfan zum Probesitzen. Der kleine Bruder, der BMW i3 mit reinem Elektro-Antrieb, ist beim sportlichen Preis des i8 von 145 000 Euro dann schon eher eine Alltagswahl. „Die Leute wollen eher die kleinen Autos mit viel Platz und ein wenig höher sitzen“, betont Michael Streicher, der hier einen Trend erkennt.

Das bestätigen auch andere Händler auf der Autoschau. „Ganz deutlich suchen die Leute Familienwagen wie Kombi und Van. Auch sehr gut nachgefragt ist das Golf Cabrio als Sondermodell Club & Lounge“, berichtet Markus Reichert, Standortleiter Leonberg des Autohauses Weeber. Diese Modelle seien von der Serienausstattung her schon sehr hochwertig und vieles sei bereits im Grundpreis enthalten.

Mehr Ausstattung zum Basispreis und Tageszulassungen, das sei zudem ein Trend, hat Aydin Temiz vom Höfinger Toyota-Autohaus Temiz & Hocke festgestellt. „Momentan sind die Leute sehr preisorientiert – es geht wirklich um Schnäppchenjagd. Umweltschutz und Hightech steht nicht im Vordergrund“, berichtet er.

Video: Strohgäuwelle