Mit einem groß ausgebauten Abstellplatz für die Autos der Besucher soll sich die Lage an der „Kraxl-Alm“ entspannen. Damit kann auch die Fläche für die geplante Erweiterung der Anlage verkleinert werden. Das stimmt die zuständigen Behörden milder.

Rutesheim - Mehr als 300 Parkplätze, die auch von den Besuchern des Rutesheimer Freizeitparks genutzt werden: „Das könnte die Lösung zahlreicher Probleme sein“, ist der Bürgermeister Dieter Hofmann zuversichtlich. Denn damit wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Betreiber des Freizeitparks diesen im großen Stil erweitern können.

 

Viele Gemeinderäte sehen das Projekt kritisch und reiben sich daran, dass die Parksituation an Tagen mit vielen Besuchern unübersichtlich wird. Auch der erhebliche zusätzliche Flächenverbrauch ist einigen ein Dorn im Auge. Nicht gern gesehen wird zudem, dass auf dem Gelände ein 50 Meter hoher Aussichtsturm errichtet werden soll. Doch die Mehrheit hat dem Vorhaben zugestimmt.

307 Parkplätze

Nun war die Verwaltung gefragt, bei den zuständigen Behörden – Regierungspräsidium, Landkreis und Regionalverband – auszuloten, ob das groß angelegte Vorhaben überhaupt realisierbar ist. Vorrangig musste die Parksituation gelöst werden. Und dabei ist der Kompromiss mit den genau 307 Parkplätzen zustande gekommen. „Aber alles läuft letztlich darauf hinaus, dass der Aussichtsturm und ein weiteres Tagungslokal gebaut werden können. Mit diesen beiden Vorhaben steht und fällt alles“, erläutert der Bürgermeister.

Der Kompromiss sieht vor, dass links und rechts des Pendler-Parkplatzes beim Autobahnanschluss vom Betreiber des Freizeitparkes zu den etwa 100 Stellplätzen, die jetzt dort entstehen, künftig weitere 210 errichtet werden. Hier und nur hier, sollen dann die Besucher des Freizeitparks ihre Autos abstellen. „Sind die Parkplätze klar zugeordnet, gibt es keine Suche in der ganzen Umgebung nach möglichen freien Stellplätzen“, sagt der Rutesheimer Stadtbaumeister Bernhard Dieterle-Bard.

Von 10 000 auf 29 000 Quadratmeter

Der gegenwärtige Freizeitpark umfasst eine Fläche von rund 10 000 Quadratmetern und soll, so planen es die Betreiber, später auf knapp 29 000 Quadratmeter wachsen. Liegen die Parkplätze außerhalb des Freizeitparks, kann in der Folge die Gesamtfläche erheblich reduziert werden. „Wird das Areal kleiner, wachsen die Chancen, dass die Planung von den Fachbehörden mitgetragen wird“, sagt der Bürgermeister. „Sowohl das Regierungspräsidium, als auch der Landkreis und der Verband Region Stuttgart haben die Lösung mit dem größeren Parkplatz begrüßt“, so Dieterle-Bard. Das Grundstück gehört der Stadt und muss von den Betreibern des Freizeitparks erworben werden.

Die Inhaber des Parks , die Familie Barthelmeß, will bis 2020 in eine Erweiterung des Freizeitparkes rund 10 Millionen Euro investieren. Um rechtliche Sicherheit für alle Beteiligten zu schaffen, muss die Stadt dafür einen Bebauungsplan aufstellen. Doch nun heißt es vorerst, die Hausaufgaben zu machen. „Großer Parkplatz hin oder her, aber wir müssen als Erstes untersuchen, wie die Besucher sicher und zügig von dem Parkplatz in den Freizeitpark kommen“, erläutert der Rutesheimer Stadtbaumeister.

Verkehr darf nicht behindert werden

Vorrang habe die Lösung mit einem ebenerdigen Fußgängerüberweg an der heutigen Ampel an der Landesstraße beim Eingang zum Freizeitpark. „Die ist attraktiv und wäre kostengünstig, aber es muss geprüft werden, ob sie die Masse der Besucher schafft, ohne den Verkehrsfluss der Autobahnzufahrt zu beeinträchtigen“, erläutert Bernhard Dieterle-Bard.

Die anderen Alternativen sind entweder ein Fußgängerbrücke über, oder eine Unterführung unter der Landesstraße. „Beides kostet erheblich mehr Geld und eine Unterführung wird schnell zum Ablageplatz für Müll“, befürchtet Hofmann.

Ist dieses Problem geklärt, kann mit der Aufstellung des Bebauungsplans begonnen werden. Ein solches Verfahren dauert erfahrungsgemäß etwa ein Jahr.