Doch nicht nur das leibliche Wohl der Besucher liegt den Veranstaltern am Herzen. Im Vordergrund des Festes soll eigentlich etwas ganz anderes stehen. „Die Besonderheit in diesem Jahr ist, dass wir unsere Kartoffeltechnik präsentieren“, sagt Tobias Fauser. Ganz nach dem Motto „Gläserne Produktion“ soll der Verbraucher sehen, was hinter der Lebensmittelherstellung steckt. Der Ursprungsgedanke des Festes sei jedoch ein anderer: „Wir wollen den Teil der Bevölkerung zusammenbringen, der nichts mit Landwirtschaft oder Forst zu tun hat“, erklärt Fauser.

 

Im direkten Gegenüber könne man eher aufzeigen, was ein Bauer überhaupt macht, und warum Bauern, Jäger und Förster eigentlich zusammenarbeiten. Er werde in seinem Hofladen immer mal wieder nach Glyphosat gefragt und könne dann im Gespräch erklären, was es mit diesen Pestiziden auf sich hat. „Regional scheint im Moment der neue Trend zu sein“, vermutet der junge Bauer. Aus diesem Grund wäre es besonders wichtig, das Vertrauen in die Landwirte zu stärken.

Der Wald als Bürgerwald

Auch die Jäger und Förster wollen an diesem Tag verdeutlichen, was an ihrer Arbeit wichtig ist. „Der Jäger ist kein Totschießer“, betont Kreisjägermeister Sigloch. Wald ohne Forst sei unmöglich – dies müsse man den Menschen klarmachen. Reinhold Kratzer, der das Forstamt Böblingen leitet, bezeichnet den Wald als einen „Bürgerwald“, der der gesamten Bevölkerung zugutekommen soll. „Wir sehen unseren Arbeitsplatz auch immer als Lebensraum – und das nicht nur für Tiere“, sagt der erfahrene Förster. Er setze an diesem Wochenende verstärkt auf Öffentlichkeitsarbeit und versuche, den Menschen zu zeigen, dass der Wald im Interesse aller liegt.

„Man sieht an dem wahnsinnigen Zulauf heute, dass dieses Angebot angenommen wird“, ergänzt Siegloch. „Die Menschen lechzen geradezu nach Informationen.“ Er und Reinhold Kratzer sind sich einig: Das Besondere am Bauern- und Jägerfest ist die Vielzahl der Mitwirkenden. Ob Modelltraktoren, Hundeschau oder Schieß-Kino: „Dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, das ist schon klasse“, findet Siegloch. Das Event habe in den letzten Jahren nie große Gewinne eingebracht, sagt er. Die Organisation sei ein Riesenaufwand, mit rund 300 Beteiligten. „Aber uns ist klar: Wenn die Bevölkerung das so gut annimmt, dann müssen wir es einfach wiederholen!“