Der stellvertretende Kämmerer Rainer Fahrner legt dem Stadtrat einen schuldenfreien Haushalt 2017 vor
Rutesheim - Mit komfortablen 15,7 Millionen Euro auf der hohen Kante, sprich in den Rücklagen, startet die Stadt Rutesheim in das Haushaltsjahr 2017. Der stellvertretende Kämmerer Rainer Fahrner hat in der Sitzung am Montag das neue Zahlenwerk dem Gemeinderat vorgestellt. Es ist das erste von ihm aufgestellte Budget, weil der Kämmerer Joachim Sinn seit einiger Zeit erkrankt ist.
Auf die Eckdaten des zukünftigen Haushalts haben sich die Gemeinderäte und die Verwaltungsspitze nach einer seit vielen Jahren in Rutesheim üblichen Praktik auf der nichtöffentlichen Klausurtagung am 11. November geeinigt. Endgültig beschlossen werden sollen die Zahlen nach den Beratungen auf der ersten Sitzung im neuen Jahr, am 30. Januar.
„Nach vielen Jahren harter Arbeit ist 2017 das Jahr der Ernte – und damit natürlich auch das Jahr, in dem viele Baurechnungen bezahlt werden müssen“, sagte Dieter Hofmann bei der Präsentation des Etats. Alle Großprojekte sollen dem Bürgermeister zufolge im kommenden Jahr abgeschlossen werden. So ist im Frühsommer 2017 vorgesehen, dass das betreute Wohnen mit Tagespflege und der neu gestaltete Rathausplatz ihrer Bestimmung übergeben werden.
2017 – das Jahr der Ernte
„Im Juli 2017 dürfen wir dann zusammen mit den Bürgern Geburtstag feiern und auf 1250 Jahre Rutesheim zurückblicken“, sagte Hofmann. Nach den Sommerferien wird mit der Fertigstellung des neuen Gebäudes der Theodor-Heuss-Schule in der Hindenburgstraße gerechnet. Gegen Ende des Jahres können die Jüngsten in das „Haus der Kinder“ einziehen. Und nicht zuletzt soll dann auch die Ostumfahrung Perouse mit dem neuen Lebensmittelmarkt „Netto“ fertiggestellt sein.
Mit dieser Aufzählung hat der Bürgermeister auch die großen Investitionsposten im Vermögenshaushalts 2017 angesprochen. Der hat ein Volumen von 13,9 Millionen Euro, von denen 8,5 Millionen verbaut werden. Des Weiteren wird für 1,3 Millionen Euro Grund erworben, 3,4 Millionen Euro sind als Investitionszuschüsse und Fördermaßnahmen vorgesehen.
Insgesamt wird die Stadt im nächsten Jahr 47,1 Millionen Euro einnehmen und ausgeben. Damit liegt das Gesamtvolumen des Haushaltsplans um 4,2 Millionen Euro über dem des aktuellen Haushalts.
Durchschnittlich hat Rutesheim in den vergangenen zehn Jahren rund 13,9 Millionen Euro jährlich investiert. Der Zufall will es, dass genau so viel im Jahr 2017 investiert werden soll. Das sind 3,45 Millionen Euro mehr als im nun zu Ende gehenden Jahr. Damit wird deutlich, dass die Stadt nach wie vor viel Geld in den Ausbau und die Unterhaltung ihrer Einrichtungen steckt – dies vor dem Hintergrund, dass die Stadt seit 2002 mehr als 130 Millionen Euro für eine Vielzahl an Projekten im Hoch- und Tiefbau aufgebracht hat.
Die Personalkosten schlagen ordentlich zu Buche
Der Verwaltungshaushalt, der den Betrieb aller städtischen Einrichtungen sichert, liegt 2017 bei 33,2 Millionen Euro. Seine großen Einnahmequellen sind unter anderem der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (6,7 Millionen Euro), der Anteil an der Umsatzsteuer (4,6 Millionen Euro), die Gewerbesteuer (4,2 Millionen Euro) sowie Zuweisungen in Höhe von 3,7 Millionen Euro.
Die großen Ausgabeposten sind die Bezüge des Personals mit rund 9,2 Millionen Euro und die verschiedenen Umlagen. Doch auch 2017 will man so wirtschaftlich arbeiten, dass aus dem Verwaltungshaushalt noch 2,5 Millionen Euro an den Vermögenshaushalt überwiesen werden können. Geld, das für Investitionen verwendet werden soll. Weitere 30 Prozent der Investitionsgelder stammen aus Verkaufserlösen von Grundstücken. Die restlichen Finanzierungsmittel kommen überwiegend aus Finanzhilfen von Bund und Land.
„Die Investitionsausgaben sind aber nicht aus laufenden Einnahmen zu finanzieren, rund 5,5 Millionen Euro müssen unserer Rücklage entnommen werden“, erläuterte Fahrner. Der Rücklagenbestand wird sich von 15,7 Millionen Euro auf 10,2 Millionen Euro am Jahresende 2017 verringern. „Nach wie vor bemerkenswert ist, dass trotz der immensen Investitionsausgaben auch im Jahr 2017 keine Kredite aufgenommen werden müssen“, sagte Fahrner. Rutesheim ist und bleibe schuldenfrei. Auch die Rücklage werde in den Folgejahren wieder deutlich steigen. Das Fazit des stellvertretenden Kämmerers: „Mit diesem Haushalt können alle vom Gemeinderat auf den Weg gebrachten Projekte umgesetzt, die vorhandene Infrastruktur erhalten und die erfolgreiche Finanz- und Grundstückspolitik fortgesetzt werden.“