Bei der LKZ-Rateshow auf dem Strändle holt sich das Publikum bei der letzten Frage den Sieg.

Rutesheim - „Ich bin Rutesheimer von Anfang an“, sagt Frieder Bolay, Chef des örtlichen Baumarktes und Baustoffhandels. Beste Voraussetzung also, um sich den Fragen beim LKZ-Quiz auf dem Rutesheimer Strändle zu stellen. Verstärkung hat er auch mitgebracht. Auch wenn Ehefrau Gabi aus Tübingen „zugereist“ ist, hat sie bereits viele glückliche Jahre in Rutesheim verbracht.

 

Ansprüche auf den Rate-Thron erhebt zudem Werner Dengel vom Buchladen One, der von Martha Enz unterstützt wird. Statt eines Zweikampfs gibt es aber einen Dreikampf, denn auch das Publikum beim Strändle darf mitraten. Zu jeder Frage soll sich jemand aus der Zuhörerschaft melden und seine Antwort beisteuern.

Zum Einstieg eine leichte Frage

Mehr als 20 Fragen zur Stadt, die im kommenden Jahr ihren 1250. Geburtstag begeht, stehen in den nächsten 90 Minuten auf dem Programm. Die beiden Moderatoren der LKZ, Nadja Reichert und Thomas Slotwinski, gehen das Ganze jedoch langsam an. Wann Rutesheim zur Stadt erhoben wurde? Na klar, 2008. Das wissen sowohl die beiden Teams als auch das Publikum. Und für die, die es nicht wussten, erklärt das wandelnde Geschichtsbuch der LKZ, Redakteur Arnold Einholz, die Hintergründe.

An den Fingern abgezählt wird die Antwort auf Frage zwei, nämlich wie viele niedergelassene Zahnärzte es hier gibt. Eine Hand reicht dafür übrigens dafür, es sind nämlich genau fünf.

Autoschau, Waldenser, Partnerstädte, Stadtfläche – der Fragenkatalog der LKZ-Quizshow deckt wirklich viele Bereiche ab. Und nicht immer sind die Antworten leicht und eindeutig. So wissen weder die Teams noch das Publikum, dass im November 2007 ein Nordic-Walking-Park im Ort eröffnet wurde. Kraxl-Alm, Cello-Akademie oder Mensa-Neubau im Schulzentrum scheinen ihnen wahrscheinlicher.

Es bleibt eng bis zur letzten Frage

So wirklich absetzen kann sich zunächst niemand. Eine leichte Führung verspielt das Publikum wieder, dann erarbeitet sich gegen Ende doch das Team Dengel/Enz ein Ein-Punkte-Polster. Als es auf die Zielgerade geht, wird es noch einmal knapp. Team Dengel/Enz patzt bei der Frage, seit wann Rutesheim genau diesen Namen trägt (1753), das Publikum zieht gleich. So geht es in die alles entscheidende letzte Runde: Wie viele Mitglieder hat der SV Perouse? „Gehört das überhaupt zu Rutesheim?“, fragt Werner Dengel scherzhaft. Die richtige Antwort weiß er nicht, dafür das Publikum, dass sich auf der Zielgeraden den Sieg schnappt.

Doch wer bekommt nun den Präsentkorb für den Gewinner? Der lässt sich schlecht auf die knapp 200 Zuschauer aufteilen. Rita Kanja darf ihn schließlich mit nach Hause nehmen. Sie weiss die Antwort auf die letzte Frage (430). „Ich wohne ja auch schon seit 55 Jahren in Rutesheim“, sagt sie. Selbst der Erste Beigeordnete der Stadt Rutesheim, Martin Killinger, muss nach der Rateshow zugeben, dass er auch nicht alle Antworten wusste.

Am Rohstrugel wäre fast der Familienfrieden gescheitert

„Ich habe mich bislang nicht so genau mit den Mitgliedern des SV Perouse befasst“, meint Gabi Bolay und schmunzelt. „Aber wir hatten jeden Menge Spaß da oben.“ Dafür sorgt auch nicht zuletzt Ehemann Frieder, der bei der Frage nach der Rutesheimer Nationalspeise mit einer Anekdote aus der eigenen Familiengeschichte glänzt. Denn früher hätten Frauen nur nach Rutesheim einheiraten dürfen, wenn sie den Rohstrugel perfekt zubereiten konnten. Das galt auch für seine Mutter Elfriede, die aus „dem feindlichen Ausland“ Flacht stammte. „Ihre Verwandtschaft mochte eher die süßen Speisen und freute sich angesichts des Äußeren schon sehr auf einen Apfelstrudel. Als die Verwandten aber hineinbissen, verzogen sich so sehr das Gesicht. Daran wäre fast die Hochzeit gescheitert“, erzählt er dem begeisterten Publikum.