Der Jahresabschluss weist nur äußerst geringe Abweichungen zu den Planzahlen auf. Die Rücklagen sind trotz einer Entnahme um 4,5 Millionen mit 17,8 Millionen Euro immer noch 33 Mal so hoch wie gesetzlich gefordert.

Ruteesheim - Bisher sind es für die Verwaltung und den Gemeinderat nur Zielvorgaben gewesen und Zahlen im Planwerk des Haushaltes – doch mit dem Jahresabschluss 2013 sind sie nun Realität. Ein Blick auf das Ergebnis zeigt, dass in Rutesheim im vergangenen Jahr gut gewirtschaftet wurde, denn die Zielvorgaben im Haushaltsjahr 2013 wurden akribisch eingehalten – eine Punktlandung eben.

 

Bemerkenswert ist, dass die Abweichung zwischen Planung und Ergebnis bei den Einnahmen und Ausgaben nur 106 000 Euro, also gerade mal 0,27 Prozent beträgt. Im Vermögenshaushalt sind es gerade mal 0,14 Prozent. Das geht aus dem Jahresabschluss vor, den Rainer Fahrner von der Stadtkämmerei vorgelegt hat.

Im Nachtragshaushaltsplan waren Gesamteinnahmen und Ausgaben in Höhe von 39,1 Millionen Euro geplant. Nach Abschluss der Jahresrechnung wurden tatsächlich 38,99 Millionen Euro ausgegeben beziehungsweise eingenommen. Davon waren im Verwaltungshaushalt 28,1 Millionen Euro veranschlagt. Im Ergebnis wurden 28 009 649 Euro festgestellt. Noch punktgenauer sieht es im Vermögenshaushalt aus. Elf Millionen Euro waren eingeplant. Die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben betrugen 10 984 057 Euro. „Für das gute Rechnungsergebnis des Jahres 2013 sind vor allem die anhaltend gute wirtschaftliche Situation, die gute Beschäftigungslage und die hohe Auslastung der Kindertageseinrichtungen sowie der Sozialstation verantwortlich“, sagt Fahrner.

Anhaltend gute wirtschaftliche Situation

Gründe für das bessere Ergebnis im Verwaltungshaushalt gibt es mehrere. Mit 5,58 Millionen Euro war der Gemeindeanteil an der Lohn- und Einkommensteuer um fast 110 000 Euro höher als geplant. Bei den Gebühren wurden mit 3,7 Millionen Euro rund 354 000 Euro mehr eingenommen. Allein die Sozialstation hat 230 000 Euro über Plan in die Kasse gebracht.

Personalkosten sind kräftig gestiegen

Die Ausgaben für Verwaltung und den Betrieb aller Einrichtungen einschließlich der Personalkosten sind gegenüber 2012 um rund 1,4 Millionen Euro, also um fast 13 Prozent, auf 12,6 Millionen Euro gestiegen. Davon betrug der Anteil der Personalkosten rund 7,1 Millionen Euro (plus 11,5 Prozent). Diese Steigerung ist vor allem zusätzlichen 8,8 Stellen geschuldet. Davon sind 7,5 Stellen für die Ganztagesbetreuung, die Kinderkrippe und die Kernzeitbetreuung sowie den Kinderhort.

Investiert wurden im vergangenen Jahr in Rutesheim rund 10,9 Millionen Euro. Der größte Posten betrifft den Grunderwerb und die Erschließung von Grundstücken mit 7,6 Millionen Euro. Davon wurden für das neue Wohngebiet „Taläcker“ 3,9 Millionen Euro und für Erweiterungsflächen im Bereich „Nördlich Schelmenäcker und Pfuhlweg“ 1,4 Millionen Euro verwendet. Die Erschließungskosten für das Gewerbegebiet „Bonholz Süd“ schlugen mit 370 000 Euro zu Buche.

Gebaut wurde 2013 für 2,2 Millionen Euro. Dies verteilt sich auf Investitionen in die Straßenbeleuchtung, den Neubau einer Kinderkrippe im Mieminger Weg, den Straßen- und Wegebau im Gewerbegebiet „Bonholz Süd“ und im Wohngebiet „Auf der Steige“ sowie den Neubau einer Nahwärmeleitung beim Bauhof.

Rutesheim hat so gut wie keine Schulden

Finanziert wurden die Investitionen zu 27 Prozent aus der immer noch hohen Investitionsrate aus dem Verwaltungshaushalt und zu 24 Prozent aus Grundstückserlösen (2,6 Millionen Euro). Acht Prozent waren Investitionsbeiträge von Bund, Land und Landkreis, Erschließungsbeiträge und sonstige Einnahmen. Die fehlenden 41 Prozent, also insgesamt 4,5 Millionen, wurden wie geplant der allgemeinen Rücklage entnommen. Somit sank der Rücklagenbestand zum 31. Dezember 2013 wie vorgesehen auf 17,8 Millionen Euro. „Dies sind immer noch sehr hohe Rücklagen, die rund 700 000 Euro über dem ursprünglichen Planansatz vom November 2012 liegen“, stellt Fahrner fest.

Zum Vergleich: die gesetzlich geforderte Mindestrücklage beträgt für das Haushaltsjahr 2014 in Rutesheim 540 000 Euro. „Somit ist die tatsächlich in Rutesheim vorhandene Rücklage rund 33 Mal höher als gesetzlich gefordert“, rechnet der Fachmann vor.

Stadt hat praktisch keine Schulden

Rutesheim gehört zu den Kommunen, die so gut wie keine Schulden haben. Deshalb wurden auch 2013 erneut keine Kredite aufgenommen. Der Schuldenstand betrug zum 31. Dezember 2013 nur 14 502 Euro – das sind je Einwohner 1,42 Euro. Der Landesdurchschnitt liegt bei rund 377 Euro je Einwohner.

„In der Summe ist es eine Punktlandung“, ist Finanzfachmann Fahrner zufrieden . Die Ausgaben im Vermögenshaushalt seien wie geplant getätigt und die Mehrausgaben durch Einsparungen sowie die höhere Zuführungsrate ausgeglichen worden.