24 Mädchen und Jungen sind beim Kinderferientag in Rutesheim mit Jägern auf die Pirsch gegangen. Die erklärten den Kindern, was ein Jäger dabei haben muss, welches das gefährlichste Tier im Wald ist und warum sie tote Tiere nicht anfassen sollen.

Rutesheim - Mitten im Rutesheimer Wald, am Grillplatz Dreispitz, ist um 13.30 Uhr Treffpunkt für 24 Schulkinder. Die beiden Jagdpächter Thomas Besser und Gerhard Scheeff erklären gemeinsam mit der Jugendobfrau der Kreisjägervereinigung (Kjv), Elke Rentschler, den sechs- bis zwölfjährigen Kindern alles, was zum Jäger-Leben dazu gehört.

 

Nach einer freundlichen Begrüßung zählen die Kinder wichtige Waldgebote auf, an die es sich zu halten gilt. Einige Schulkinder bringen sich engagiert mit ein und wissen bereits, dass im Wald tote Tiere nicht angefasst und Pflanzen nicht zerstört werden dürfen. „Es gibt Waldpilze, die wir Menschen essen können, aber nicht mögen und Pilze, mit weißen Punkten, die sehr giftig für uns sind“, erklärt Florian, einer der jungen Teilnehmer. Das gefährlichste Tier im Wald ist ebenfalls rasch gefunden: die Zecke. „Die sind so gefährlich, weil sie Krankheiten übertragen“, bemerkt Florian erneut. Nachdem einige Grundlagen besprochen sind, teilen die Verantwortlichen die Kinder in zwei Gruppen ein.

Die Naturpädagogin Elke Rentschler hat ihren voll ausgestatteten Jagdrucksack mitgebracht. Damit die Wildtiere nicht davonlaufen, muss das Material des Rucksacks geräuscharm sein. Auch der Reißverschluss ist so angebracht, dass er kaum Geräusche verursacht.

Alle Kinder sind sich einig, dass auch ein Hut zur Tarnung nicht fehlen dürfe. Neugierig stellen die Kinder Fragen und möchten wissen, was sich in dem Rucksack verbirgt. „Bestimmt ist ein Fernglas darin“, vermutet die neunjährige Celina. „Das benötigen wir für die Jagd, um zu entscheiden, welches Tier erlegt wird“, erläutert Elke Rentschler. Ein Gehörschutz, der die Lautstärke eines Schusses dämpft, und eine orangefarbene Weste, die als Warnsignal dient, müssen ebenfalls immer dabei sein. Es komme durchaus vor, dass Wildtiere nach einem Wildunfall nachts von der Straße geräumt werden müssen, beschreibt sie und gibt den Hinweis, bei einem solchen Unfall immer die Polizei anzurufen. Dann könnten die entsprechenden Jagdpächter verständigt werden und sich darum kümmern.

Auf einer kleinen Wiese neben dem Grillplatz befindet sich das Naturmobil der Kreisjäger. Mit viel Begeisterung und Leidenschaft zeigen Gerhard Scheeff und Thomas Besser den Kindern das Anschauungsmaterial. Mit einigen Geweihen, ausgestopften Tieren und Postern können die beiden Jagdpächter alle Eigenheiten heimischer Wildtiere detailliert erklären. „Ich wusste schon einiges über die Waldtiere, habe aber sehr viel dazu gelernt“, beschreibt Celina. Nach einem gemeinsamen Waldrundgang sind Würstchen vom Grill und etwas zu Trinken genau das Richtige. Am Nachmittag können die Kinder aus sicherer Entfernung zusehen, wie eine Weißtanne von Waldarbeitern gefällt wird, die von Borkenkäfern befallen ist. Die Ansteckungsgefahr für gesunde Bäume sei zu hoch, deshalb sollte die Weißtanne schnell weg, bemerkt Gerhard Scheeff.

„Den Kindern die Natur und die Tiere etwas näher zu bringen, ist uns einfach wichtig“, beschreibt der Jagdpächter die Absicht hinter dem Kinderferientag. Außerdem könne auch im Nachhinein das Interesse der Eltern für Natur und Wildtiere geweckt werden. Die Teilnehmer bekommen am Ende des ereignisreichen Tages eine Broschüre ausgehändigt, in der alle Fakten und Informationen zur Jagd und zum Naturschutz zusammengefasst sind. Gegen 17.30 Uhr werden die Schulkinder von ihren Eltern abgeholt und haben eine Menge Neues zu erzählen.