Mit dem Gebiet „Vallon II“ wird im Waldenserort neues Bauland für 28 Häuser geschaffen. Für die Erschließung wird die Stadt 1,25 Millionen Euro bezahlen. Dabei schlägt allein die spätere Entwässerung der Grundstücke mit rund 440 000 Euro zu Buche.

Rutesheim - In der Kernstadt werden die Bauplätze immer rarer, deshalb wächst die Stadt Rutesheim nun auch in ihrem Teilort Perouse. Neben dem im Westen des Waldenserortes gelegenen Wohngebietes „Vallon I“ soll nun ein weiteres Baugebiet mit dem Namen „Vallon II“ entstehen.

 

Auf einer 1,26 Hektar großen Fläche werden 9900 Quadratmeter Bauland ausgewiesen. „Hier sollen Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen, vor allem für die Eigenentwicklung des Ortsteils Perouse“, sagt der Stadtbaumeister Bernhard Dieterle-Bard. Notwendig sei das Baugebiet, weil von privater Seite kaum noch Bauland angeboten werde und die Stadt selbst auch keine weiteren Bauplätze mehr auf Lager habe. Wie groß die Nachfrage nach Bauland im Ort sei, zeige sich dem Stadtbaumeister zufolge am Rutesheimer Gebiet „Taläcker“, bei dem die Zahl der Interessenten die angebotenen Areale beim Weitem übertreffe.

Insgesamt 28 Bauplätze für 31 Wohneinheiten

Im Gebiet „Vallon II“ sind 28 Bauplätze vorgesehen. Geplant wird es als allgemeines Wohngebiet, in dem 15 Einzelhäuser und 16 Doppelhaushälften, also insgesamt 31 Wohneinheiten verwirklicht werden können. Für die Erschließung des Gebietes wird die Stadt etwa 1,25 Millionen Euro bezahlen. Dabei schlägt allein de spätere Entwässerung der Grundstücke mit rund 440 000 Euro zu Buche.

Diese Entwässerung gestaltet sich so aufwendig, weil sich „Vallon II“ im Einzugsgebiet des Wasserschutzgebietes „Strudelbachtal“ liegt. Mit dem Wasserwirtschaftsamt des Landkreises Böblingen haben die Stadtplaner deshalb vereinbart, dass 70 Prozent des im Gebiet niedergehenden Regens auch hier versickert.

Aufwendig: Regenwasser wird durch drei Schächte geleitet

Um das zu erreichen, bekommen unter anderem alle öffentlichen Stellplätze ein Pflaster mit drei Zentimeter breiten Fugen, damit das Wasser zügig ins Erdreich gelangt. Den größten Aufwand betreibt die Stadt aber auf den Grundstücken selbst. Denn dort wird das Wasser über drei unterschiedliche Schächte geleitet. Der erste fungiert als Zisterne, in der das Regenwasser gesammelt werden kann. Das soll später für die Bewässerung des Gartens oder für die Toilettenspülung verwendet werden. Wenn der erste Schacht voll ist, fließt das überschüssige Regenwasser in einen weiteren Schacht. Und erst, wenn der auch vollgelaufen ist, fließt das Wasser über den Hauskontrollschacht in die Kanalisation.

Die Stadt Rutesheim baut diese Entwässerung selbst. „Damit soll sichergestellt sein, dass jedes Grundstück eine solche Anlage hat“, so Dieterle-Bard. Auch könne mit einem Großauftrag der Preis gedrückt werden. Den späteren Käufern der Grundstücke werden diese Kosten auf den Kaufpreis draufgeschlagen. Der zusätzliche Aufwand pro Bauplatz liegt bei etwa 16 000 Euro.