In der Großen Kreisstadt soll ein Rudelsingen veranstaltet werden – eine besondere Form von Karaoke. Ein Chor singt auf der Bühne zu Instrumentalmusik, Texte werden an die Wand projiziert.

Ditzingen - Unter der Dusche traut sich fast jeder zu singen, es hört ja keiner zu, zumal das plätschernde Wasser allzu schräge Töne immer noch ein wenig abmildert. Wer sich traut, öffentlich zu singen, kann das entweder richtig gut, oder aber er versteckt sich in der Masse, um seine Freude auszuleben. Deshalb funktioniert wohl auch das Prinzip des sogenannten Rudelsingens so gut. Die CDU-Fraktion im Ditzinger Gemeinderat hat deshalb vor einiger Zeit einen entsprechenden Antrag formuliert. „Man singt automatisch mit, ob man will oder nicht“, berichtete der CDU-Rat Wolfgang Gommel. Die Ausführung dürfe allerdings „nicht amateurhaft sein, sonst laufen wir Gefahr, dass es ein Flop wird“. Sabine Roth, die SPD-Fraktionschefin, sah nicht unbedingt die Notwendigkeit für einen externen Profi. „Wir haben eigene Chorleiter, die sind auch gut.“

 

Veranstaltung für 2017 geplant

Der Kulturamtsleiter Thomas Wolf wandte ein, dass es dafür seiner Ansicht nach eine professionelle Struktur brauche. Er warb zudem dafür, nicht eine Veranstaltung, wie sie andernorts bereits stattfindet, zu kopieren. Vielmehr sollte etwas eigenes entwickelt werden, denn dies „trägt dazu bei, es als Ditzinger Kultur zu verstehen“. Damit möglichst viele Menschen angesprochen werden, „muss es ein Event sein, wo ohnehin schon viel los ist“. Als Beispiel nannte er die Glemskultour.

Dem Freie-Wähler-Fraktionschef Manfred Grossmann gefiel die Idee, etwas eigenes zu schaffen. Er beantragte zudem, den Verwaltungsvorschlag zu präzisieren. Nun soll die Verwaltung beauftragt werden, eine solche Veranstaltung zu besprechen, mit dem Ziel, sie 2017 zu machen. Das war Grossmann zu wenig. Er wollte gewährleistet wissen, dass die Veranstaltung auf jeden Fall stattfinden wird.

„Singen voll im Trend“

Die Christdemokraten hatten ihren Antrag damit begründet, dass das gemeinsame Singen und Musizieren „wieder voll im Trend“ sei. Das Deutsche Chorfest im Mai habe „eindrucksvoll gezeigt: Es gibt ein menschliches Grundbedürfnis, gemeinsam zu singen“. Die CDU-Gemeinderatsfraktion wolle diese Veranstaltungsform nach Ditzingen holen – „und damit als eine der ersten Städte innerhalb Baden-Württembergs“ anbieten.