Der Renninger Schwimmclub bietet entgegen seines Namens auch Volleyball und Gesundheitssport an – und die Verantwortlichen haben immer wieder neue Ideen. Fehlende Hallen- und Wasserkapazitäten machen ihnen das Leben schwer.

Renningen - Wer in Renningen an Sport denkt, kommt meist zunächst auf die SpVgg zu sprechen. Der Mehrspartenverein ist die Nummer eins im Ort und hat vor allem dank seiner Fußballabteilung Bekanntheit über die Stadtgrenzen hinaus. Doch knapp hinter dem Platzhirsch mit rund 2200 Mitgliedern rangiert bereits der Renninger Schwimmclub, der etwa 1800 Mitglieder zählt und – anders als es der Vereinsname nahe legt – mehr bietet als nur Schwimmsport.

 

Gegründet wurde er im Jahr 1951 allerdings als reiner Schwimmverein. Bis in die 1980er-Jahre wurde dort Leistungssport betrieben, manch ein RSC-Schwimmer schaffte es bis zu den württembergischen Meisterschaften. „Unser Problem sind aber schon immer die Trainingskapazitäten“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Ingo Eisenhardt. Ein Hallenbad sucht man in Renningen vergebens, das Freibad gilt wegen des Publikumsverkehrs, der Witterungsanfälligkeit und der relativ kurzen Öffnungszeiten im Jahr für Schwimmkurse wenig geeignet. Die RSC-Schwimmer wichen früher bis nach Cannstatt und Ditzingen aus, heute finden die meisten RSC-Angebote in Rutesheim statt. „Es gab zwar mal einen Förderverein für ein Renninger Hallenbad, der 120 000 D-Mark zusammengebracht und an die Stadt übergeben hat, aber davon ist das Kinderbecken im Freibad gebaut worden“, erinnert sich der Vorsitzende Jürgen Moll.

Seit zehn Jahren Prädikat „anerkannte Schwimmschule“

Heute bietet der RSC Schwimmen nur noch im Breitensportbereich an – aber das mit sehr großem Erfolg. „Unsere Kurse sind randvoll“, freut sich Eisenhardt. Rund 250 Kinder würden in neun Kursen zu je drei Perioden unterrichtet. Es gibt auch Angebote für ängstliche Kinder zur Wassergewöhnung – beginnend mit einem Alter von 18 Monaten. „Seit Jahren können immer weniger Kinder schwimmen, wenn sie in die Schule kommen“, weiß Eisenhardt um die Problematik. Seit zehn Jahren wird die RSC-Schwimmschule regelmäßig als „anerkannte Schwimmschule“ ausgezeichnet. „Das können nur ganz wenige Vereine im Land vorweisen“, sagt Eisenhardt nicht ohne Stolz. Überregionale Aufmerksamkeit erweckte der RSC im Herbst dieses Jahres für das Projekt „Schwimmverein – Kindergarten“, das ihm bei einem bundesweiten Wettbewerb den dritten Platz einbrachte.

Zertifizierungen und damit die Qualität der Angebote sind überhaupt ein großes Thema beim Renninger Schwimmclub. Neben der „anerkannten Schwimmschule“ kann der Verein auch den „Pluspunkt Gesundheit“ des Deutschen Turnerbundes und das Siegel „Sport pro Gesundheit“ des Deutschen Sportbundes und der Bundesärztekammer vorweisen. Die beiden letztgenannten Zertifizierungen verdankt der RSC vor allem seiner Abteilung Freizeit- und Gesundheitssport, die mit 1600 Mitgliedern die deutlich größte ist. Das Angebot ist breit gefächert und reicht vom Eltern-Kind-Turnen über Pilates und Yoga bis zur Step-Aerobic.

Künftig auch Angebote in den Ferien

Die dritte Abteilung im RSC-Gefüge sind die Volleyballer, die den Leistungssportgedanken hochhalten: Die Frauen sind am Wochenende Herbstmeister in der A-Klasse geworden, die Männer spielen in der B-Klasse. Die Ideen gehen den RSC-Machern im Übrigen nicht aus: Neben dem neu etablierten Reha-Sport, der im Januar von sechs auf acht Gruppen aufgestockt werden soll, sind künftig auch Angebote in den Ferien geplant, da die vereinseigene Halle in dieser Zeit – anders als kommunale Hallen – nicht geschlossen werden muss. Und im nächsten Jahr soll es zudem ein Outdoor-Angebot im Freizeit- und Gesundheitssport geben – damit man endlich nicht mehr vom leidigen Thema Hallenkapazitäten abhängig ist.