Der Untertitel ist Programm: In dem Stück „Schockorange – ein Trash-Musical“ geht es tatsächlich um Müll und Müllmänner. Die Musikschule inszeniert am Samstag und Sonntag um 16 Uhr das Stück in Kooperation mit der Grundschule Malmsheim und der Realschule.

Renningen - Der Untertitel ist Programm: In dem Stück „Schockorange – ein Trash-Musical“ geht es tatsächlich um Müll und Müllmänner. Die Musikschule inszeniert das Stück in Kooperation mit der Grundschule Malmsheim und der Realschule. „Schockorange ist ein Musical, in dem ein Müllmann mit dem Manager einer Bank die Rollen tauscht“, fasst Regisseurin Beate Saegner die Handlung kurz und prägnant zusammen.

 

Eine Geschichte, die den Zeitgeist nicht besser aufgreifen könnte: Die Aktienkurse fallen und fallen. Für den Manager der Bank, Arthur Richard Millionski, wird die Luft dünn, er muss weichen für den „Müllmann aus Leidenschaft“ Rocco Dilettanto, großartig gespielt und gesungen vom elfjährigen Lukas Schmidt. Mit Witz, Humor und einer gehörigen Portion Rhythmus bringt er die Bank wieder auf Trab und die Aktienkurse in Schwung.

Die Regisseurin Beate Saegner ist stolz auf ihren Hauptdarsteller: „Lukas ist schon lange in meinem Chor. Seine Leidenschaft gilt eigentlich dem Theaterspielen. Er hat so lange durchgehalten, jetzt wird er endlich belohnt.“

Die Inszenierung überzeugt auch durch ihre schmissige Musik, die live von der Musikschulband kommt. Auf der Bühne sorgen die Percussion-Band und Tanzgruppen für Abwechslung. Überzeugend sind aber auch die kleinen Schauspieler selbst, wenn sie als Chor der Müllmänner, ganz in orange und mit gereckten Fäusten proklamieren: „Wir putzen im Büro, wir putzen jedes Klo“. Dann schmelzen die Mütterherzen, und alle anderen fühlen sich zumindest gut unterhalten.

Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 15 Jahren wirken an der Großproduktion mit. Zu ihnen gehört auch Silas Schneider, er ist zwölf und als Bodyguard von Rocco Dilettanto auf der Bühne. Aufgeregt ist er noch nicht. „Das kommt bestimmt noch in den Tagen vor der Aufführung“, glaubt er. Saegner ist begeistert von ihren Schützlingen. „Wir verlangen den Kindern hier wirklich viel ab. Wir proben seit einem halben Jahr, dazu kommen jetzt die Proben am Wochenende“, sagt die Regisseurin. Oft müssen sie die Lieder mehrmals singen und Kleinigkeiten ändern. „Das ist schon stark, was die Schüler da leisten!“

Gut 20 Lieder umfasst das Musical, es soll etwas über zwei Stunden dauern. Einer der Höhepunkte ist, wie der zum Bankmanager gewordene Rocco Dilettanto in einem müllabfuhr-orangenen Sakko versucht, seinen Angestellten die orangefarbene Erfolgsphilosophie zu erklären.

Er wird aber immer wieder unterbrochen von den Anrufen der Präsidenten aus Amerika, China und Russland. Mit viel komischem Talent nimmt Lukas Schmidt diese Telefonate entgegen und parodiert die Sprachen gekonnt. Abgerundet wird die Show durch ein stimmiges Bühnenbild und Lichttechnik, die mit Videos und Laserprojektionen in die Trickkiste greift.