Die 17-jährige Laura Gross ist seit vielen Jahren Mitglied im Kleintierzuchtverein Malmsheim.

Renningen - Über Kleintierzuchtvereine gibt es viele Vorurteile. Einer davon ist, dass die meisten eine Mitgliederstruktur haben, die von Senioren weit über die 70 Jahre dominiert wird. Doch es gibt auch Gegenbeispiele – der Kleintierzuchtverein Malmsheim etwa. Idyllisch gelegen in der Enzianstraße in dem Renninger Ortsteil. Schräg gegenüber wohnt der Erste Vorsitzende Sven Gross mit seiner Frau und seiner Tochter Laura. Diese ist 17 Jahre alt und schon seit mehreren Jahren Mitglied im Kleintierzuchtverein.

 

Die Liebe zu Tieren wurde ihr mehr oder weniger in die Wiege gelegt. „Meine Eltern hatten früher viele Hunde, unter anderem Rottweiler und einen Berner Sennenhund“, erinnert sich Laura Gross noch gut. Sie selbst ist mit Tieren in der Familie groß geworden: Im Alter von sechs Jahren bekam sie von ihrem Opa einen Hasen geschenkt, den sie auf den Namen Ernie taufte. Die Sesamstraße lässt grüßen.

Bissige Meerschweinchen

Auch der Kater Felix spielte in Lauras Kindheit eine große Rolle. „Wir mussten ihn aber an meine Tante geben, weil er sich nicht mit Coco verstanden hat“, erzählt die Schülerin der Berufsschule Internationaler Bund Böblingen. Coco ist ein Havaneser und war mit Felix sprichwörtlich wie Hund’ und Katz’.

Auch Meerschweinchen hat Laura Gross lange Zeit gepflegt und gefüttert, doch sie musste sie vor einiger Zeit weggeben. „Die sind bissig geworden, das kam bei Veranstaltungen im Verein bei Kindern natürlich nicht gut an“, erklärt die 17-Jährige.

Ein eigenes Pferd, der Traum so vieler Mädchen, hat sie zwar nicht gehabt, aber zwischen ihrem sechsten und zwölften Lebensjahr ist sie regelmäßig geritten. „Das würde ich gerne wieder machen“, sagt sie mit einem gewissen Glanz in den Augen.

Enten-Nachwuchs

Derzeit kümmert sich Laura Gross neben ihrem Havaneser Coco auch noch um einige Enten und Hühner, die im Kleintierzuchtvererein ihre Bleibe haben. Wenige Tage vor Ostern haben zwei Rouen Clair Enten Nachwuchs bekommen, um die sich die Teenagerin liebevoll kümmert.

Eine spezielle Osterfeier gibt es im Malmsheimer Kleintierzuchtverein allerdings nicht. „Früher gab es so etwas mal, aber die Mitglieder haben das nicht so gut angenommen – auch, weil einige zu der Zeit im Urlaub sind“, erläutert Laura Gross.

Stattdessen richtet der Verein eine Vatertagshocketse am 25. Mai aus, am Wochenende 15. und 16. Juli findet das Sommerfest mit einer Jungtierschau statt. Ende November ist eine Lokalschau geplant.

Laura Gross ist im Jahr 2012 bei einer Lokalschau auf der eigenen Anlage zweifache Jugendmeisterin mit Hasen und Hühnern geworden. Heute züchtet sie Enten und Hühner, geht aber nicht mehr auf Ausstellungen. Sie ist im Übrigen nicht das einzige junge Mitglied im Kleintierzuchtverein Malmsheim: „Bei uns gibt es auch junge Familien mit Kindern“, sagt sie.

Traumberuf Tierpflegerin

Bei so viel Liebe zu Tieren verwundert es nicht, dass Laura Gross, die in ihrer Freizeit gern Snowboard fährt und ins Fitnessstudio geht, nach ihrem schulischen Abschluss im nächsten Jahr auch beruflich gerne etwas mit Tieren machen würde. Tierärztin kommt für sie allerdings nicht infrage: „Ich kann kein Blut sehen und mag es auch nicht, wenn Tiere leiden“, erklärt sie. Stattdessen steht die Idee, als Tierpflegerin in der Wilhelma zu arbeiten, weit oben auf der Wunschliste.

Vor knapp drei Jahren hat sie schon ein einwöchiges Praktikum im Zoo mit den zweitmeisten Tierarten Deutschlands gemacht. „Ich war im Freifluggehege, zu dem auch die Pinguine und Kängurus gehören“, erzählt sie. Und sollte es mit diesem Berufswunsch nicht klappen, hat das Mädchen mit den dunkelblonden schulterlangen Haaren schon eine Alternative im Kopf: „Dann suche ich mir einfach einen kaufmännischen Beruf und werde ganz viele Haustiere halten“, sagt sie schmunzelnd.