Bei herrlichem Wetter und auf den perfekt vorbereiteten Wettkampfbahnen des Renninger Stadions wurde am Wochenende bei den sogenannten Traditionellen internationalen Feuerwehrwettbewerben nach CTIF die Feuerwehr aus Renningen Kreismeister vor den Gruppen aus Neuweiler und Kuppingen.

Renningen - „Brandobjekt geradeaus, Wasserentnahmestelle der Bach, Verteiler nach zwei B-Längen, Angriffstrupp legt Zubringleitung. Mit je zwei C-Längen, erstes und zweites Rohr vor - Pfiff!“, tönt eine Lautsprecheransage durch das Renninger Stadion. Mit dem Pfiff hechten die Feuerwehrangehörigen an die bereitgelegten Gerätschaften. In Windeseile bauen sie die Schlauchleitung von der Wasserentnahmestelle bis zu den beiden C-Strahlrohren auf. Dabei bewegen sie sich derart flink, dass man als Beobachter die einzelnen Handbewegungen nur erahnen kann. Klack, klack, klack - und die Löschleitungen liegen. Allein das Brandobjekt fehlt und auch der Bach zur Wasserentnahme. Was auf den ersten Blick nach einer Trockenübung aussieht, ist viel mehr: „Es ist Turniersport auf höchstem Niveau“, erzählt Roland Pfau, der Fachgebietsleiter Wettbewerbe im Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg. Um bei den Feuerwehr-Wettkämpfen erfolgreich zu sein, müsse ständig mindestens einmal wöchentlich trainiert werden, in Turnierzeiten auch zwei bis drei Mal. Jeder Handgriff soll perfekt sitzen. „Dafür üben die Mannschaften einen Ablauf auch fünf Mal hintereinander“, erklärt Roland Pfau weiter.

 

Sehr gute Leistungen in den Vorläufen sowie in den Playoffs

In Renningen traten die Mannschaften Renningen A und Renningen B sowie die Gruppen aus Herrenberg-Kuppingen, Weil im Schönbuch-Neuweiler, Waldenbuch und Böblingen bei der letztmals 2012 ausgetragenen Kreismeisterschaft an. In mehreren Vorläufen wurden die Platzierungen für die späteren Playoffs festgelegt. Dabei erreichten die Mannschaften aus Kuppingen mit 33,3 Sekunden sowie Renningen A mit 36,0 Sekunden die besten Zeiten beim Löschangriff trocken. Im zweiten Wettbewerbsteil, einem Hindernis-Staffellauf, hatte das Team Renningen A mit 59,0 Sekunden vor Neuweiler mit 59,1 Sekunden knapp die Nase vorn. Bei dem spektakulär anzusehenden Hindernis-Staffellauf über 400 Meter muss ein sechs Meter langer Schwebebalken überquert, eine 150 cm hohe Hinderniswand überwunden und ein acht Meter langes Rohr durchquert werden. Jeweils nach 50 Metern wird das mitgeführte Strahlrohr als Staffelstab übergeben. Bei den Playoffs, in denen in Viertel- und Halbfinalbegegnungen jeweils die siegreichen Teams weiterkamen, setzte sich schließlich im Finale Renningen A gegen Neuweiler durch. Der Renninger Kommandant Erhard Mohr war freilich zufrieden mit dem sehr guten Abschneiden seiner Mannen. „Das ist die Belohnung für den enormen Trainingsfleiss“, freute er sich und hofft, „dass es für wenigstens ein Team aus Renningen in eineinhalb Wochen in Rostock für eine Goldmedaille und die Qualifikation zur Feuerwehr-Olympiade reichen wird.“ Etwas mehr Konstanz dagegen wünscht sich Christian Giangrande von der Wettkampfgruppe aus Kuppingen: „Wir sind in der Lage, den Löschangriff in 32 Sekunden fehlerfrei zu absolvieren.“ Mit solch einer Zeit wäre das Kuppinger Team in Rostock mit Sicherheit ganz vorne mit dabei.

Bei der Siegerehrung dankte der Böblinger Kreisfeuerwehr-Verbandsvorsitzende den Renninger Veranstaltern sowie Roland Pfau und dem Schiedsrichterteam für eine gelungene Veranstaltung. Auch für die Kreissparkasse Böblingen, welche die Feuerwehren im Landkreis ebenso wie die Renninger Wettbewerbsgruppen sponsert, hatte der Verbandsvorsitzende lobende Worte. Anschließend übergab er dem siegreichen Team den begehrten Wanderpokal, den die Renninger nun behalten dürfen; sie haben ihn bereits zum dritten Mal in die Rankbachstadt geholt. Mit auf das Podest geschafft haben es bei den Kreismeisterschaften Neuweiler und Kuppingen. Die weiteren Plätze belegten das B-Team der Feuerwehr Renningen, bei dem alle Starter mindestens 30 Jahre alt sein müssen sowie die Gruppen aus Waldenbuch und Böblingen.

Generalprobe für die Deutschen-Feuerwehrmeisterschaften in Rostock

Für die Mannschaften aus Renningen, Herrenberg-Kuppingen, Weil im Schönbuch-Neuweiler und Waldenbuch waren die Kreismeisterschaften eine Generalprobe. Denn diese Teams werden vom 28. bis 30. Juli 2016 in Rostock um die Deutschen Meisterschaften sowie um die begehrten Fahrkarten für die Feuerwehrolympiade 2017 des Weltfeuerwehrverbands CTIF in Villach (Kärnten) kämpfen. „Der Landkreis Böblingen ist bei den Deutschen Meisterschaften stark vertreten und diese Teams haben gute Chancen auf den großen Erfolg“, prophezeite der ebenfalls in Renningen anwesende Willi Dongus, Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg. Wir wünschen den Wettkampfgruppen sowie den Schiedsrichtern viel Erfolg in Rostock und einen verletzungsfreien Wettbewerb.