Das Interesse am Renninger Neubaugebiet Schnallenäcker II ist riesig. Bereits 65 Bauanträge für 15 Einfamilienhäuser, 30 Doppelhäuser und 20 Mehrfamilienhäuser sind beim Stadtbauamt eingegangen. Die Grundstückspreise steigen bis über 660 Euro je Quadratmeter an.

Renningen – Das Interesse am Renninger Neubaugebiet Schnallenäcker II ist riesig. „Bereits 65 Bauanträge für 15 Einfamilienhäuser, 30 Doppelhäuser und 20 Mehrfamilienhäuser sind beim Stadtbauamt eingegangen“, berichtete der Stadtbaumeister Hartmut Marx am Dienstag bei einem Infoabend für Bauherren. Pro Monat kämen etwa 25 neue Bauanträge hinzu. Derzeit arbeite man in der Verwaltung schon auf Hochdruck, um die Flut der Anträge zu bewältigen.

 

Die Baupreise liegen bei den städtischen Grundstücken bei 470 Euro, bei den privaten soll es aber zu Rekordpreisen von 660 Euro je Quadratmeter kommen.

„Wir erwarten nach der Baufreigabe noch eine Steigerung“, sagte Marx. Dann nämlich, wenn die privaten Bauherren auf den 200 Grundstücken loslegen können. Das kommt wohl früher als ursprünglich geplant, denn die Arbeiten an den riesigen Retentionsanlagen konnten schneller abgeschlossen werden. „Das Datum für die Freigabe des Baufeldes, auf das sie alle hier warten, wird der 14. September sein“, teilte der Stadtbaumeister Marx den mehr als 100 Bauträgern und privaten Häuslebauern mit. Durch das Neubaugebiet Schnallenäcker II, in dem jetzt die Straßen mit Pflanzbeeten und Laternenmasten angelegt und die Anschlüsse für Gas, Wasser, Strom und Glasfaserkabel verlegt sind, wird der Stadtteil Malmsheim mit der Kernstadt Renningen zusammenwachsen. Eine Infoveranstaltung über das Baugebiet selbst ist ein Novum in Renningen. Doch das hat einen guten Grund: „Wir erwarten einen Run auf die Bauplätze nach der Baufreigabe“, erklärte der Stadtbaumeister Marx und machte deutlich, „wir befürchten, dass da ein kleines Chaos ausbricht, wenn viele Bauherren noch vor dem Winter die Baugrube und den Keller fertig haben wollen.“

Denn die Bauplätze des 14,5 Hektar großen Baufeldes zwischen Malmsheim, der Bahnlinie S 6 und dem Gewerbegebiet Renningen werden hauptsächlich über die Nelkenstraße vom neuen Brückenschlag-Kreisel aus erreicht. Es steht nur wenig Fläche für die Baustelleneinrichtung zur Verfügung. „Viele werden gleichzeitig mit dem Bau beginnen. Da wird es schon einen regen Transport von Aushub geben“, verdeutlichte Marx.

Ein Ziel der Veranstaltung sei es daher, die Bauherren zu vernetzen. Wenn etwa Nachbarn einen gemeinsamen Tiefbauer beauftragen. „Jeder von Ihnen hat heute Abend schon die Gelegenheit, seinen Nachbarn kennenzulernen und mit ihm den Baubeginn zu koordinieren“, warb Marx eindringlich für diese Methode. Die Verwaltung hatte dafür Pläne mit den Baugrundstücken aufgehängt. Zudem gab es Informationen über die Bauarbeiten für den Stadtteilpark in dem Wohngebiet. Und auch über Probleme wurde diskutiert, die bei der Erschließung der ehemaligen Ackerflächen aufgetreten sind.

So liegen im gesamten Baugebiet in 1,50 bis 2,50 Metern Tiefe Felsen. „Jeder, der einen Keller oder eine Tiefgarage bauen will, muss das wissen“, informierte Rudolf Hage vom Erschließungsträger KE, einer Tochter der Landesbank LBBW. „Wir empfehlen hier keine Sprengarbeiten, sondern den Fels mit Meißelmaschinen in den Griff zu bekommen“, riet der Projektleiter. Sprengungen bei den Erschließungsarbeiten haben bereits zu massiven Protesten der Angrenzer geführt – und könnten darüber hinaus die Installationen in dem Gebiet beschädigen.

Die Arbeiten am L-förmigen Stadtteilpark, dessen Wege sich von einem Platz im Norden aus wie eine Doppelhelix über das modellierte Gelände schlängeln, hätten am Montag begonnen. Und zwar im Süden beim Lärmschutzwall, erklärte der Stadtbaumeister Hartmut Marx. Die Fertigstellung des Parks sei für den Herbst 2016 geplant. Noch im Oktober soll der Lärmschutzwall in seiner Verlängerung noch eine etwa 40 Meter lange und 3,50 Meter hohe Lärmschutzwand bekommen.