Um Verkehr und Krach einzudämmen, soll es Lastwagen-Blitzer in Renningen, Tempo 30 sowie Einbahnstraßen in Malmsheim geben. Der Schallschutz für die Wohngebiete entlang der B 295 kostet allerdings bis zu sechs Millionen Euro.

Renningen - Es ist ein Dauerthema – der Krach und der viele Verkehr rund um Renningen. Durch den Ausbau der Straßen hat der Autoverkehr um 36 Prozent und der Schwerlastverkehr um 115 Prozent seit 2011 zugenommen – das hat der Verkehrsplaner Dieter Stahl vom Büro IGV berechnet. Nun hat der Gemeinderat erste Schritte beschlossen, um die Anwohner zu schützen. So soll der Verkehr in Malmsheim beruhigt werden. Auch soll es in Renningen Blitzer und Geschwindigkeits-Anzeigen geben. Doch wann das ehrgeizigste Projekt, zwei große Lärmschutzwände entlang der B 295 für die Wohngebiete Hummelbaum und Kindelberg umgesetzt wird, steht noch in den Sternen.

 

Blitzer und Tempotafeln Ein großes Problem sind die Lastwagen und viele Raser in der Rutesheimer Straße in Renningen. So soll am Ortseingang bei der Bahnbrücke und bei der Einmündung der Leonberger Straße jeweils ein Blitzer aufgestellt werden, der sowohl die hier nicht erlaubten auswärtigen Lastwagen blitzt, als auch zu schnelle Fahrzeuge. Zudem will die Stadt drei Tempoanzeige-Tafeln aufstellen, die an wechselnden Orten eingesetzt werden. „Das hält zum langsamen Fahren an“, so der Stadtbaumeister Hartmut Marx.

Beruhigung in Malmsheim Dass die Hauptstraße von der S-Bahnbrücke bis zur Einmündung der Tannenstraße Tempo 30 bekommen soll, ist schon länger angedacht – das letzte Wort hat hier das Landratsamt. Das hat allerdings schon Zustimmung signalisiert. Neu ist eine Einbahnregelung in der Bühlstraße. Das hängt damit zusammen, dass diese Wohnstraße von 3500 Fahrzeugen als Ausweichroute Richtung Perouse und Autobahn genutzt wird.

Es reicht aber nicht, einfach ein Einbahn-Schild aufzustellen – auch die angrenzenden Straßen brauchen ein solches, sonst verteilt sich der Verkehr nur um. „Wir müssen uns das anschauen und prüfen, wenn wir uns 4000 Fahrzeugen am Tag in der Bühlstraße nähern“, erklärte der Bürgermeister zurückhaltend. Schließlich ist das Thema umstritten bei den Anwohnern. Den Grünen dauert das zu lange. „In der Bühlstraße gibt es 85 Prozent Durchgangsverkehr, wir können das nicht noch 10 bis 20 Jahre aufschieben“, sagte Jochen Breutner-Menschick etwa. Auch die SPD-Fraktion hat dazu einen Antrag gestellt. Der Gemeinderat wird darüber aber erst zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

Fahrradwege Viel diskutiert wurde im Gemeinderat auch über mehr Radwege in Renningen und Malmsheim. Die Grünen um Jörg Stenner fordern hier mehr Aktivitäten, so soll nach Ansicht der Ökopartei etwa die Lindenstraße als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Der Planer Dieter Stahl widerspricht: „Der Radverkehr in Renningen ist zurückgegangen.“ Der Gemeinderat wird über einzelne Radfahr-Projekte noch später abstimmen.