Sie schöpft ihre Kr aft und Inspiration aus dem vollen Leben. Am vergangenen Samstag zeigte die Künstlerin Oda Schultz ihre neuen Arbeiten in ihrer Ausstellung „Paintings and Objects by Oda“ im Renninger Industriegebiet.

Renningen - Sie schöpft ihre Kr aft und Inspiration aus dem vollen Leben. Am vergangenen Samstag zeigte die Künstlerin Oda Schultz ihre neuen Arbeiten in ihrer Ausstellung „Paintings and Objects by Oda“ im Renninger Industriegebiet.

 

Eine schlichte Industriehalle bietet der Künstlerin Oda den perfekten Raum sich spielerisch auszudrücken, sich und ihre Leidenschaften zu leben. Hier inszeniert sie ihre Kunst. Und sich selbst. Die Halle ist luftig und überdimensional – eine coole Location, die förmlich nach einer Bespielung durch Kunst schreit. Ein riesengroßes Seitenfenster gewährt einen Blick hinaus in die Dämmerung. Man sieht Umrisse und Schatten von Bäumen und Wiesen. Und doch ist es nicht die Natur, derer sich die Künstlerin bedient.

Es sind vielmehr die Menschen, von denen sie sich angezogen fühlt. „Die Landschaft, ein Sonnenuntergang, das ist ja auch schön. Aber ich kann mich da nicht so reindenken“, unterstreicht Oda. So ist es die Frau im Allgemeinen, die es der Künstlerin angetan hat. „Vielleicht, weil ich selbst auch eine Frau bin“, lächelt sie. Dabei betont sie, dass es in ihren Frauenbildern nicht um sie selbst ginge. Es sind vielmehr Frauen, denen sie begegnet. Im vollen Leben eben. Auf Reisen. In Hongkong, Las Vegas, Palm Springs, New York oder Mailand. Ihren Lieblingsstädten.

„Männer sind undurchsichtig“, lacht die Performancekünstlerin. Doch ist Odas Welt, die mit Mann und Sohn in Renningen wohnt, auch überaus männerorientiert. „Ich bin auch mit Jungs aufgewachsen. Hab eine männliche Sicht auf Frauen“. Es ist diese Erotik mit der die Künstlerin spielt. „Es gibt Frauen, die haben eine sexy, tolle Ausstrahlung. Das kann schockieren, einen aber auch neidisch werden lassen.“

Ja, die Frauen sind es, die ihr ins Auge springen, die sich in ihren Gedanken festigen, sich neu zurechtrücken, übertragen und gebannt werden in knallig lauten Farben und unterschiedlichen Formen. „Es ist viel gedankliche Arbeit“, erläutert Oda Schultz. So reifen manche Bilder über Tage, Wochen oder Monate, bis sie letztendlich ihren Weg auf die Leinwand finden.

Oda Schultz Leben ist geprägt von der Kunst und der Malerei. Bereits im zarten Alter von zwei Jahren entwickelte sich diese Liebe. Ihre akademische Ausbildung zur bildenden Künstlerin absolvierte sie in Stuttgart, die sie mit einem Stipendium an der US-Westküste abgerundet hat. Ihre Malerei ist von der US-Pop-Art beeinflusst. Ihre Acryl- und Aquarellbilder bestechen über teilweise großflächige Formate. Die Wahl der zum Einsatz kommenden Farben hinterlassen Eindruck.

Oda ist in ihrer Kunst überaus direkt. „Ich drück mich ehrlich aus. Zeige auch Unangenehmes.“ So springt die Erotik den Betrachter förmlich an. Frauen, mit üppigen bis filigranen Körpern. Die ganze Bandbreite des weiblichen Geschlechts. So wirkt die Malerei auf jeden Betrachter anders. Individuell. Der Neigung entsprechend. Neben der Malerei sind es die Skulpturen, die Odas Welt widerspiegeln. Aus über 200 Jahre alten Scheunentorhölzern gefertigte Objekte – so stellt die Künstlerin ihre Vielfältigkeit unter Beweis.

„Oda ist ein Mensch, der nicht auf einer Spur bleibt. Sie springt in Welten. Das ist Teil ihrer Persönlichkeit“, schwärmt Ehemann, Axel Schultz. So scheint es diese Sprungkraft zu sein, die Neugierde und die unbändige Lust, welche Oda Schultz künstlerisch immer weiter voranschreiten lässt. „Ich bin noch nicht angekommen. Es gibt immer was zu entdecken“, lächelt die Künstlerin – das bleibt spannend.