Der Turn- und Sportverein Malmsheim lädt am Freitag zur großen Sause auf den Sparnsberg.

Renningen - Überall in der Sporthalle hängen bunte Lampions und Girlanden, vor der Cocktailbar thront ein riesiger Sonnenschirm. Ein paar Masken zieren die Bühne im vorderen Teil der Halle, Hexen mit krummen Nasen ziehen hässliche Fratzen. Von schwitzenden Sportlern, die hier normalerweise trainieren, keine Spur. Denn die Sporthalle auf dem Sparnsberg ist seit Tagen gesperrt. Am Freitagabend findet hier nämlich der Schnoggaball statt, den der Turn- und Sportverein (TSV) Malmsheim seit vielen Jahren veranstaltet.

 

Aber muss man für solch ein Fasnetsspektakel nicht ein eingefleischter Narr sein? „Nein, das können wir Sportler auch“, sagt der TSV-Vorsitzende Mathias Graner und grinst. Er hat einen dicken Ordner mitgebracht. Fotos, Zeitungsartikel und Flyer zeugen von jahrzehntelanger Tradition. Dabei waren die Macher stets kreativ, jedes Jahr gab es ein anderes Motto. „Samba de Malmsheim“ lautet es diesmal – in Anlehnung an die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien.

Ihren ersten Schnoggaball feierten die TSV-ler 1966. Der Name ist übrigens Programm: Denn die Malmsheimer sind seit je her die „Schnogga“, was so viel wie Schnecke heißt. „Da wars na scho gschwätzt“, erzählt Graner. Seitdem trifft man sich immer am Freitag nach dem „Schmotzigen“ oben auf dem Sparnsberg. Lediglich in den 90er-Jahren sei der Ball ein paar Mal ausgefallen, weil es mit der Organisation nicht funktioniert habe.

Eine Zeit lang war der Schnoggaball neben der Weiler Fasnet die einzige Veranstaltung in der Umgebung, was auch viele Gäste aus dem ganzen Altkreis anlockte. Ja, sogar welche aus Weil der Stadt. Diese Verbindung besteht im Übrigen bis heute. „Jedes Jahr kommt eine Weiler Hexe reingeschlappt und feiert mit uns“, erzählt Graner. Umgekehrt gehen auch viele Malmsheimer und Renninger am Fasnetssonntag zum Umzug nach Weil. Anschließend trifft man sich gemütlich in der TSV-Gaststätte.

Doch zurück zum Schnoggaball. Für die Organisation ist ein fünfköpfiges Team um den Vereinsvorsitzenden Dietrich Bauer zuständig. Wenn es dann ans Eingemachte geht, sind 50 und mehr Leute im Einsatz. Dabei sind die Aufgaben klar verteilt. Da könne es schon mal rumsen, wenn was nicht nach Plan laufe, erzählt Dietrich Bauer. Aber er ist stolz auf das, was sein Verein jedes Jahr auf die Beine stellt. „Wir machen das schließlich alles ehrenamtlich“, erklärt er. „Das läuft alles nebenher.“ Früher sei der Schnoggaball eine richtige Einnahmequelle für den Verein gewesen. „Da kamen schon mal an die 10 000 Mark zusammen“, erzählt Mathias Graner. Nur ums Geld geht es beim Schnoggaball schon lange nicht mehr. „Wir machen das, weil es Spaß macht und weil es in Malmsheim einfach dazu gehört“, so Bauer.

Viel Programm gibt es am Freitagabend übrigens nicht. Das erwarte aber auch niemand, sagt Bauer. „Wer hier hoch kommt, will tanzen und schwofen.“ Die Rueda Lovers präsentieren ihre Salsa-Show, die Musik kommt aus der Konserve. „Und ansonsten schauen wir einfach mal, was der Abend so bringt“, sagt Mathias Graner und lacht.

Karten im Vorverkauf gibt es in der TSV-Gaststätte Schnoggatreff (Albstraße 14) und unter 01 76 / 4 20 82 82, sie kosten 6,50 Euro. An der Abendkasse kostet der Eintritt 8 Euro. Einlass ist um 19.30 Uhr, Beginn um 20.11 Uhr.