Unter dem Motto „Kindern eine Chance geben“ sind in der Krippenausstellung in der Bonifatiuskirche Malmsheim Werke von zwei verstorbenen örtlichen Künstlern zu sehen: Max Holdenried und Hildegard Buchhalter.

Renningen - Die Augen des Kindes verfolgen den Besucher im ganzen Raum. Egal, aus welchem Blickwinkel man das Porträt betrachtet, immer schaut man direkt in die Augen des Kindes. Diesen sogenannten „Lichtensteineffekt“ hat Max Holdenried bei einem seiner Bilder in der Renninger Krippenausstellung angewandt. Seit Anfang April läuft die Ausstellung unter dem Motto „Kindern eine Chance geben“ in der Bonifatiuskirche. Ein Teil der Werke zeigt Porträts von Kindern, die der verstorbene Malmsheimer Künstler Max Holdenried gemalt hat. Sie sind sortiert nach Kontinenten. Kinder aus Europa, aus Afrika, Asien, Amerika und sogar ein Gemälde von einem ozeanischen Kind lachen die Besucher an. Pfarrer Franz Pitzal wollte vor allem, dass fröhliche Kinder auf den Bildern zu sehen sind.

 

Der Maler Max Holdenried konnte nicht hören

Es ist nicht das erste Projekt mit Kunst von Max Holdenried. Schon 2008 malte Holdenried Bilder für die Ausstellung „Kinder der Welt“. Trotz seiner Behinderung fertigte der gehörlose Maler mehr als 30 kleinformatige Porträts an. Pitzal brachte Holdenried Vorlagen, beispielsweise Postkarten und Fotos, die der Künstler dann abzeichnete. „Eine unglaubliche Gabe hat Holdenried gehabt“, meint der katholische Pfarrer. Er bedauert, dass er es trotz seiner besonderen Art zu malen nicht zu großer Bekanntheit geschafft hat.

Der zweite Teil der Ausstellung zeigt 150 Kinderfiguren, die von Hildegard Buchhalter hergestellt wurden. Die vor zehn Jahren verstorbene Künstlerin hat auch Figuren der Renninger Krippe gebastelt.

Die 50 Zentimeter großen Figuren, die mit echten Haaren und Kleidern geschmückt sind, zeigen den Werdegang der Kinder von der Geburt bis zum Erwachsenenalter. Man sieht Kinder, die Freude haben, aber auch welche, die arbeiten müssen und unterdrückt werden. Ziel der Ausstellung ist es nämlich, wie in dem Slogan „Kindern eine Chance geben“ schon andeutet, auf die Kinderrechte hinzuweisen und zu zeigen, in welch schlimmen Zuständen Kinder heute auch in Europa teilweise noch leben.

Thematisch geordnet nach Kinderrechten

Der katholische Pfarrer Franz Pitzal hat die Figuren thematisch geordnet nach Kinderrechten wie Gesundheit, Trinkwasser und Schutz. Auch das Kindermissionswerk steht hinter dem Projekt. Es will damit zeigen, wie es armen Kindern vor allem in Entwicklungsländern geht. „Wir unterstützen insgesamt 2400 Kinderhilfsprojekte in 110 Ländern“, sagt Michaela Berger vom Kindermissionswerk.