Schon bald könnte zwischen Renningen und Malmsheim ein neuer Bürgerbus pendeln, der vor allem den Menschen zugute kommen würde, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Renningen - Schon bald könnte zwischen Renningen und Malmsheim ein Bürgerbus pendeln, der vor allem den Menschen zugute kommen würde, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Die Idee dazu geht zurück auf die Renninger Agenda und den Sozialverband VdK, die bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung am Donnerstag in der Begegnungsstätte im Haus am Rankbach über Sinn und Zweck eines solchen Vorhabens diskutierten.

 

Das Wichtigste vorneweg: „Dass es einen Bedarf für einen Bürgerbus in der Rankbachstadt gibt, ist unumstritten“, resümierte Erwin Eisenhardt von der Renninger Agenda. Darin waren sich die überwiegend älteren Herrschaften in der Begegnungsstätte einig. Denn die konventionelle Buslinie, die im Stundentakt zwischen Renningen und Malmsheim verkehrt, wird von den allerwenigsten Bürgern in Anspruch genommen.

Kosten: 1 Euro

Abhilfe könnte der Bürgerbus schaffen. Ein Bus von Bürgern für Bürger, der für den Fahrpreis von einem Euro wochentags im Stundentakt zwischen 8 Uhr und 18 Uhr etwa 60 Haltestellen im gesamten Stadtgebiet anfahren würde. Besonders für ältere Menschen, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, wäre dies eine komfortable Möglichkeit, um Einkäufe zu erledigen, den Arzt zu besuchen oder einfach am sozialen Leben teilzunehmen. Die gesamte Organisation würde über die Renninger Agenda laufen. „Damit würden wir uns die sonst übliche Vereinsgründung sparen und hätten auch gleich eine Anbindung an die Stadt“, erklärte Eisenhardt.

Großen Wert legten die Initiatoren darauf, dass der Bürgerbus keine Konkurrenz für den konventionellen Busverkehr darstellen soll. „Der Bürgerbus würde lediglich zwischen Renningen und Malmsheim unterwegs sein“, sagte Eisenhardt. Aufgrund der geringen Nachfrage sei diese Strecke ohnehin nicht rentabel für eine Buslinie.

Kaum Fahrgäste

Das Problem sei folgendes, wie Eisenhardt erklärte: „Nachdem der reguläre Bus, der eigentlich das Porschewerk bedient, früher eine Viertelstunde am Renninger Bahnhof stand, kamen der VVS und der Landkreis auf die Idee, ihn eine Stadtrunde drehen zu lassen“, berichtete er. Die Fahrten seien allerdings alles andere als bedarfsgerecht. „Die letzte Auswertung zeigte, dass die Fahrgastzahlen gegen Null gehen“, sagte er und führte dies vor allem auf die ungünstigen Abfahrtszeiten zurück.

Eine Bestätigung dessen lieferte eine ältere Dame aus Malmsheim. „Ich nutze mit meinem Mann mehrmals in der Woche den öffentlichen Nahverkehr und kenne mich aus“, sagte sie und monierte: „Der jetzige Bus hat keinen Anschluss an die S-Bahn und ist vollkommen sinnlos!“ Wegen der besseren Verbindung fahre sie inzwischen nach Rutesheim oder Weil der Stadt zum Einkaufen. Martina Oberrauch, Vorsitzende des Sozialverbandes VdK in Renningen, schlug in die gleiche Kerbe. „Wir bekommen immer mehr Rückmeldungen, dass viele ältere Menschen gerne an unseren Seniorennachmittagen teilnehmen würden, aber sie haben einfach Schwierigkeiten, von Malmsheim nach Renningen oder umgekehrt zu kommen.“ Laut dem Grünen-Gemeinderat Eisenhardt gibt es von der Stadt volle Rückendeckung für das Vorhaben. Die Verwaltung würde nicht nur für die Anschaffung des Kleinbusses aufkommen, sondern auch die Kosten für den Personenbeförderungsschein übernehmen, den ein Fahrer vorlegen muss. „Man ist sich auch dort im Klaren darüber, dass es angesichts des demografischen Wandels ein solches Angebot geben muss“, sagte er. Sollte man also genügend Fahrer und Mitfahrer zusammenbekommen, sei der Rest reine Formsache.

Mit den Fahrgästen und vor allem den ehrenamtlichen Busfahrern steht und fällt nämlich das Vorhaben. „Weil keine Kosten für die Arbeitskraft anfallen, brauchen wir nicht unbedingt viele Fahrgäste“, sagte Eisenhardt. Aber 15 bis 20 Busfahrer, die im zweiwöchigen Rhythmus in Halbtagsschichten eingesetzt würden, sollten es ihm zufolge mindestens sein. Ob sich diese finden lassen, das soll die nächste Informationsveranstaltung am 10. März zeigen.