Von Freitagabend an ist die Bundesstraße zwischen der B 464 und der Leonberger Straße dicht. Die Anwohner müssen sich also auf entsprechenden Ausweichverkehr gefasst machen – auch in Form von Lastwagen.

Renningen - Erst wenige Tage ist es her, dass die Brückensprengung auf der Autobahn 8 wegen des Umleitungsverkehrs die Bürger im Altkreis hat zittern lassen. Der befürchtete Verkehrskollaps blieb aus. Doch schon steht die nächste Sperrung an einer viel befahrenen Straße ins Haus: Die B 295 wird das gesamte kommende Wochenende von der Kreuzung zur Leonberger Straße in Renningen bis zur Abfahrt zur B 464 voll gesperrt – und zwar von Freitag, 21. Oktober, 19 Uhr, bis Montag, 24. Oktober, 5 Uhr. Lange war noch unklar, ob die Arbeiten tatsächlich beginnen können, da diese stark vom Wetter abhängig sind. Mittlerweile steht aber fest: Die Sperrung kommt. Die Umleitung von Norden läuft durch Renningen hindurch, Fahrer aus südlicher Richtung werden über die Nord-Süd-Straße nach Perouse gelotst.

 

Der Grund für die Arbeiten sei eine Sanierung der Fahrbahndecke – mit dem Lückenschluss habe das Ganze allerdings nichts zu tun, erklärt Dusan Minic, Sprecher des Landratsamts Böblingen. Die Straße wirke zwar an sich noch nicht sehr stark beschädigt. „Oft sieht man das von außen aber auch nicht so“, meint er. Zudem: Wenn man erst warte, bis die Schäden so tief reichen, dass sogar die Trag-, also die unterste Fahrbahnschicht, kaputt ist, seien die Kosten immens höher.

Asphaltschichten kommen in einem Rutsch

Die geschätzten Kosten jetzt liegen bei rund 300 000 Euro. Es müssten nur die sogenannte Klebe- und Deckschicht erneuert werden – und das nicht wie sonst in Einzelschritten, sondern in Form einer Kompaktasphaltierung, sagt Minic. Das bedeutet, dass die beiden Schichten in einem Rutsch aufgetragen werden. Somit kann die Sanierung innerhalb weniger Tage erfolgen, danach kann der Verkehr wieder wie gewohnt fließen.

Angesichts der bevorstehenden Sperrung wird sicher so manchem Anwohner in Renningen etwas mulmig sein, sind die innerstädtischen Straßen doch auch bei einer befahrbaren B 295 öfters mal verstopft. Und nun wird der gesamte von Norden kommende Verkehr von der B 295 durch Renningen hindurchgeleitet, also auch die Lastwagen, die sonst auf der Rutesheimer und der Leonberger Straße tabu sind. Die dortigen Blitzer werden deshalb extra umgeschaltet, damit sie nur noch Raser aufnehmen, keine Laster mehr. Trotzdem ist Christian Teich, im Rathaus zuständig für öffentliche Ordnung und Verkehr, guter Dinge, dass am Wochenende alles soweit funktionieren wird. „Die Arbeiten wurden ja auch extra aufs Wochenende gelegt“, sagt er. Außerdem gilt entlang der Leonberger und Rutesheimer Straße von Freitagabend an absolutes Halteverbot, damit alle Fahrzeuge dort gut aneinander vorbeikommen. „Zusätzliche Belastungen für die Anwohner wird es natürlich trotzdem geben“, befürchtet er. Zumal Fahrer, die sich auskennen oder nach Navi fahren, sicher versuchen würden, alternative Routen zu finden. Gute Nachrichten für die Renninger gibt es indes von Bürgermeister Wolfgang Faißt: Zusammen mit dem Verwaltungsausschuss habe er kurzfristig entschieden, auf dem betreffenden Abschnitt für mehr Lärmschutz Flüsterasphalt auftragen zu lassen. Den Differenzbetrag von 31 000 Euro übernimmt die Stadt. Das Landratsamt, das für die Sanierung zuständig ist, nickte die Entscheidung ab.

Zweite Baustelle kommt am 2. November

Verwirrung stiften indes die Schilder an der B 295, auf denen zu lesen ist, dass am Montag dort Bauarbeiten beginnen. Denn von einer Vollsperrung ist darauf nicht die Rede. Hintergrund ist anscheinend derjenige, dass ein zweites Bauvorhaben zwischen Weil der Stadt und Renningen geplant ist. Dieses starte aber aus organisatorischen Gründen nicht wie gedacht am 24. Oktober, sondern erst am Mittwoch, 2. November, so Minic. Hinweise auf die Vollsperrung würden aufgestellt, sobald endgültig feststeht, wann sie erfolgen kann.

Dieses zweite Bauvorhaben betrifft ebenfalls die B 295, die dann von 2. November an von Weil der Stadt kommend in Richtung Renningen einseitig zwischen den Kreuzungen zu den Kreisstraßen Richtung Kindelberg und Ihinger Hof gesperrt ist. Umgeleitet wird der Verkehr über Straße am Ihinger Hof vorbei. Auch hier wird kurzzeitig eine Vollsperrung erforderlich sein, kündigt das Landratsamt an. Allerdings erst Mitte Dezember.

Die Sperrungen und Umleitungen im Überblick

Von Norden:
Von Leonberg aus kommt man über die B 295 nur bis zur Leonberger Straße bei Renningen. Von dort aus wird man über die Leonberger und die Rutesheimer Straße durch die Stadt hindurch und anschließend über die Nord-Süd-Straße nach Süden geführt. Von dort gelangt man wieder auf die B 295 und auch auf die B 464.

Von Süden:
Die Verbindung B 464 – B 295 Richtung Norden ist allerdings dicht. Wer aus Weil der Stadt oder Böblingen kommt, wird über den Kindelberg zur Nord-Süd-Straße geschickt und von dort aus nach Perouse. Von da geht es direkt auf die Autobahn oder über die Rutesheimer Umfahrung nach Leonberg.

In Renningen
: Die Magstadter Straße bildet am Wochenende keine Verbindung zur B 295 und B 464, sie ist am südlichen Ende voll gesperrt. Auch hier ist von der Bahnhofstraße aus eine Umleitung ausgeschildert, sie führt über die Humboldt-/Weil der Städter Straße bis zur Nord-Süd-Straße oder zur B 295.

Warmbronn
: Die Straße, die von Warmbronn aus in westlicher Richtung zur B 295 führt, ist am Übergang zur Bundesstraße und auf dem letzten Streckenabschnitt gesperrt. Wer aus Warmbronn kommt, kann vor der Sperrung nach links Richtung Magstadt abbiegen. Dies ist jedoch keine offizielle Umleitung. Umleitungsstrecke ist die Hauptstraße, die ein Stück weiter nördlich ebenfalls in die B 295 mündet. kle