Ralf Weischedel gewinnt in Münchingen auf seinem Pferd Quantus das Graf-Leutrum-Gedächtnisspringen. In der Siegerrunde der mittelschweren Prüfung hat er am Ende einen Vorsprung von mehr als zwei Sekunden.

Korntal-Münchingen - Nach gut 25 Jahren hat Springreitercrack Ralf Weischedel vom PSV Gäufelden erstmals wieder das Traditionsturnier in Münchingen angesteuert. „Wurde scheinbar Zeit“, meinte er schmunzelnd. Denn prompt siegte der frühere Leonberger im finalen Graf-Leutrum-Gedächtnis-Springen der mittelschweren Klasse M.

 

Die Saisonresultate der bisherigen Reitturniere brachten Ralf Weischedel, der in Sulz am Neckar einen Turnierstall betreibt und für den PSV Gäufelden startet, ganz automatisch in die Favoritenrolle. Acht Siegesritte und haufenweise vordere Platzierungen stehen seit Jahresbeginn auf dem Konto des 49-Jährigen. In hiesiger Region ist er kein Unbekannter. „Ich wuchs in Leonberg auf und beim Reit- und Fahrverein Leonberg begann auch meine Reitkarriere“, verriet er jetzt an der Gotenstraße.

Das Top-Pferd im Stall hat eine Woche Urlaub

Sein Münchingen-Comeback hätte nun kaum besser verlaufen können. „Eigentlich bin ich wegen meiner Schüler hier“, gestand der S-Crack in seiner Funktion als gelernter Reitlehrer. Fürs M-Finale sattelte Ralf Weischedel trotzdem. Jedoch nicht Top-Pferd Speiki, auf dem er im März in der schweren Klasse S den Großen Preis von Weil der Stadt und vor neun Tagen ein Tübinger Zweisterne-M-Springen gewann. „Speiki gönne ich eine Woche Urlaub“, berichtete er. Im traditionsreichen Finalspringen um den Graf-Leutrum-Gedächtnis-Preis musste stattdessen seine Nummer zwei im Stall ran: Quantus, ein derzeit immer besser werdender und vor allem an den Sprüngen pfeilschneller achtjähriger Holsteiner.

Sechs Starterpaare, die sich für die Siegerrunde qualifizierten, wollten allesamt den M-Sieg. Doch am 31,27 Sekunden schnellen Null-Fehler-Ritt, den Weischedel als zweiter Starter auf seinem Fuchswallach vorlegte, bissen sich allesamt die Zähne aus. „Ich riskierte ein paar enge Wendungen und gab ein bisschen mehr Gas“, lautete das Konzept des M-Siegers. Als zweiter Starter sei das immer schwierig abzuschätzen, das Timing reichte jedoch locker für Platz eins.

Knappe Entscheidung um Platz zwei

Mit 33,50 Sekunden war die zweitplatzierte Tina Bihler (PSG Lindenäckerhof-Bonlanden) auf Calypso über zwei Sekunden langsamer. Starke Final-Dritte wurde mit 33,55 Sekunden die Ditzingerin Janine Mezger vom Reit- und Fahrverein Leonberg auf Casper Mado, erst Ende Juni hatte die 22-Jährige ihren achtjährigen Oldenburger in Sindelfingens M-Finale auf Platz vier gesteuert.

Als strahlender M-Sieger ritt tags zuvor der 17-jährige Nachwuchsspringreiter Dominik Krämer (RC Schwieberdingen Banmähder) aus dem Parcours. Ein besonderer Erfolg. Denn ebenfalls auf dem Oldenburger Akustik (13) sitzend gewann Krämer erst vor einem Jahr in Ilsfeld sein allerstes L-Springen. Nun folgte in Münchingen eine Klasse höher der erste M-Sieg des Junioren-Springreiters. Münchinger L-Siege feierten bei insgesamt stets prima Wetter- und Bodenbedingungen der Weilheimer Hans-Jörg Fischer, Julia Brösamle (RV Jettingen), Nadine Kunusch (RFV Wernau) sowie aus dem Altkreis Leonberg Sabrina Pandtle (RFV Leonberg) auf Silbertau und Lea Deuß (RFV Renningen-Malmsheim) auf La Jolie Blanche. Die A-Stilspringprüfung entschied vor heimischer Kulisse Florence Hirsch vom Reit- und Fahrverein Münchingen auf Symphonie Fantastique, das E-Stilspringen auf La belle-Leonie die Leonbergerin Lisa Mink für sich.