Grand-Prix-Teilnehmerin Katrin Burger und die Weil der Städter Lokalmatadorin Jana Schlotter siegen beim Dressurturnier. Die letztjährige Siegerin Andrea Dlugos landet auf Rang drei.

Weil der Stadt - Die Zuschauer in Weil der Stadt waren völlig aus dem Häuschen. Denn neben Grand Prix-Reiterin Katrin Burger aus Gondelsheim entschied im Finale des Dressurturniers auch Jana Schlotter eine Abteilung für sich. Der allererste Sieg in einer schweren S-Prüfung der jungen Lokalmatadorin.

 

Mit diesem Ausgang der abschließenden Weil der Städter S-Dressur hatte im Vorfeld keiner gerechnet. Die zwei strahlenden Siegerinnen am allerwenigsten. Beide aus dem Pferdesportkreis Böblingen, denn die in Gondelsheim bei Bruchsal wohnende Katrin Burger startet diese Saison wieder für den Reiterverein Sindelfingen. Auf dem Oldenburger-Fuchs Moosbachhof’s Floris (9) entlockte die 49-Jährige mit 885 Punkten der Jury die meisten Punkte. Obendrein auf einem „nagelneuen“ Pferd. „Das war unser erster gemeinsamer Start, ich habe Floris von Familie Wiesenberger aus Österreich zur Verfügung gestellt bekommen“, verriet Burger, die in ihrer gesamten Dressurkarriere aktuell 20 Siege in der schweren Klasse auf dem Erfolgskonto stehen hat.

Die Lokalmatadorin ist überglücklich

Auf 868 Punkte brachte es im St. Georg Special Jana Schlotter, das reichte in Abteilung zwei dieser S-Dressur locker zum Sieg. „Da sehr gute Konkurrenz da war, konnte ich nicht wirklich damit rechnen und habe mich umso mehr gefreut“, meinte die erst 19 Jahre alte Weil der Städterin überglücklich. Nach ihrem ersten gelungenen Auftritt vor wenigen Wochen im oberfränkischen Kreuth habe sie schon verspürt, dass mit ihrem neuen Pferd Rubin-Renoir, 15 Jahre alt und von Rubin-Royal abstammend, ein S-Sieg irgendwann realistisch sei. Aber schon beim Hausturnier?

„Da ich normalerweise ziemlich gute Nerven habe, macht es mir nichts aus, vor heimischer Kulisse zu reiten“, sagte sie. Lediglich Rubin-Renoir, der seit Jahresbeginn bei den Schlotters steht, das Ende letzten Jahres an einer Kolik verstorbene Spitzenpferd Sandro Boy ersetzen soll und schlichtweg „Rudi“ genannt wird, sei noch beim Warm-Up ziemlich aufgeregt gewesen. In der Halle während der Prüfung lieferte Weil der Stadts neues Traum-Duo jedoch einen astreinen Auftritt ab. „Er ist sehr sensibel, doch seine Konzentration während der Prüfung zählt zu seinen Stärken, es macht mir sehr viel Spaß ihn zu reiten“, so Schlotter, die bis vor einem Jahr von Dressur-Ass Hans-Peter Bauer (TV RG Gültstein) und neuerdings fast ausschließlich von ihrem Vater Ewald Schlotter trainiert wird. Ihren allerersten S-Dressursieg hat Jana Schlotter somit einem früheren Altkreis-Topspringreitercrack zu verdanken. „Ihr neues Pferd“, sagte Hans-Peter Bauer, „passt gut zu ihr und wahrscheinlich darf sie dieses Jahr auch zum Preis der Besten nach Warendorf.“

Fünfstündige S-Prüfung

Hinter den S-Siegerinnen Katrin Burger und Jana Schlotter erkämpften im S-Finale, das aufgrund der 37 Starter satte fünf Stunden andauerte, Dagmar Melwitz (RV Ilsfeld) auf James Dean den zweiten und Andrea Dlugos (RSG Ostalb) auf Fidenzia den dritten Platz. Beide Dressurreiterinnen standen in Weil der Stadt 2016 noch ganz oben auf dem Siegertreppchen. Susanne Zeiske (RFV Münchingen) reihte sich auf Dakira am Sonntagabend als S-Zweite ein und Maresa Reimann-Bihlmaier (36/RFV Böblingen) freute sich auf ihrem 15 Jahre alten Wolkentanz-Nachkommen Washington über Platz vier. S-Sechster wurde Vereinskollege Klaus Steisslinger auf Dynamic Pleasure und auf Platz acht folgte erneut S-Siegerin Jana Schlotter, diesmal im Sattel von Showman. Tags zuvor konnte Jana Schlotter derweil mit Rubin-Renoir schon eine Abteilung der mittelschweren Zweisterne-M-Dressur für sich entscheiden, die andere Abteilung ging an die frühere PSK-Böblingen-Reiterin Andrea Dlugos auf Flair. Eine M-Prüfung, den dritthöchsten Wettbewerb des rundum gelungenen Weil der Städter Hallendressurturniers, gewann Christine Eberbach vom Reiterverein Sindelfingen auf ihrer Zukunftshoffnung Dywah (8).

In beiden A-Dressuren, darunter die erste Qualifikation des Volksbank-U21-Championats des PSK Böblingen, siegte der 13-jährige Nachwuchsreiter Frederik Steisslinger (RFV Böblingen) auf Quattani. Eine weitere A-Dressur ging an Lea-Malin Gäckle (RFV Weil der Stadt) auf Dear Blondie. In der speziellen Nachwuchspferde-A-Dressur gewannen Jana Schlotters früherer Trainer Hans-Peter Bauer auf Minias sowie Bauers Lebensgefährtin Nadja Köhl (ebenfalls TV RG Gültstein) auf First Class.