Der Gastgeber gibt vorwiegend den Ton an

Umbruchstimmung herrscht bei der neuen Vorstandschaft im Reitverein Leonberg: Am 1. Juli wird die neue Reitlehrerin Heike Glänzer die Betriebsführung im Tilgshäusle übernehmen (wir berichteten). Und jetzt haben sich die Verantwortlichen im Rahmen des U-18 Dressur- und Springturniers wieder auf ein bewährtes Team verlassen: Neben Turnierleiterin Vera Fabian, die seit über zehn Jahren im Amt ist, war im Parcours Klaus Öhlschläger für die idealen Linien verantwortlich. Öhlschläger war über 30 Jahre im ortsansässigen Reitverein für die Ausbildung junger Reiter zuständig: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Gesamtverlauf unseres Turniers. Hier wird Hand in Hand gearbeitet – mal schauen, ob ich im nächsten Jahr noch einmal dabei sein werde.“ Die Jugendlichen wären ihm dankbar. In mehr als der Hälfte der Prüfungen standen am Ende Reiter- und Reiterinnen des Gastgebers ganz vorne.

Zur abschließenden Stilspringprüfung der leichten Klasse L mit Stechen, dem Höhepunkt im Leonberger Turnierprogramm, entschied sich ein Gast aus Altensteig nach Leonberg zu kommen. Die Hochburg der Vielseitigkeitsreiter ist unter anderem die Heimat von Olympiasieger Michael Jung. Mit Lisa Marie Rau und ihrem Squaw vom Missihof S siegte die Tochter von Buschlandestrainer Rüdiger Rau knapp vor einer der erfolgreichsten Amazonen des Leonberger Reitvereins im Springparcours. Nach ihrem Sieg im vergangenen Jahr musste sich Nina Kaupp in diesem Jahr daher mit Platz zwei zufrieden geben. Der süddeutschen Meisterin der Ponyreiter ist mit ihrem Schimmel und Neuzugang „Calle“ in dieser Saison der Wechsel in den Großpferdesport gelungen.

Und auch bei den Kleinsten überzeugte mit der höchsten Note im gesamten Führzügelwettbewerb, der Einsteigerklasse ab sechs Jahren, eine junge Reiterin aus dem Altkreis: Die aus Rutesheim stammende Viola Renzow trabte mit ihrem 1,38 Meter großen Pony „Glöckchen“ zum Sieg. Bereits beim Pferdemarktturnier war das junge Talent nicht zu schlagen. Im Stilwettbewerb der Klasse E nahm Lisa Mink mit Campino die Glückwünsche zum ersten Platz aus den Händen ihres Vaters Jörg Mink, Gastronom vom Schloss Solitude, entgegen. Zu einer Dressurspezialistin wächst Jennifer Lieb aus Ditzingen heran. Die für Leonberg startende Schülerin wurde in der leichten Dressurreiterprüfung Klasse L mit ihrer Stute Celeste Zweite.

Sportwartin Nadine Dieterle ist optimistisch im Blick auf die Zukunft der Nachwuchsreiter des Leonberger Vereins: „Unser Turnier hat die bisherigen Leistungen der Saison bestätigt. In fast jeder Klasse hatten wir Vertreter unter den Top drei. So viele gute Reiter hatten wir lange nicht mehr – wir sind auf dem richtigen Weg.“ Im nächsten Jahr soll das Leonberger Jugendfestival wieder die Jungen Reiter aus dem ganzen Land ins Tilgshäusle locken – bei der Frage, ob das Turnierprogramm gleich sein wird, halten sich die Veranstalter noch sehr bedeckt. Fest steht aber: Das Jugendturnier bleibt ein Höhepunkt im Kalender des Reitvereins – vielleicht auch wieder mit Klaus Öhlschläger im Mittelpunkt des Stangenwalds.