Im Regionalverkehrsplan will die Stadt klar Stellung beziehen: Zum Straßenbau und zur Hesse-Bahn.

Renningen - Lückenschluss vor Ausbau der A 8 und der A 81: das ist der sehnlichste Wunsch der Stadt Renningen. Derzeit befasst sich der Verband Region Stuttgart mit der Fortschreibung des Regionalverkehrsplans (RVP). Darin wird erörtert, wie sich der Verkehr in der Region weiterentwickeln soll, wie sich die Infrastruktur verbessern lässt und wie wichtig und dringend bestimmte Projekte für Straßen- und Schienenverkehr sind. Im Beteiligungsverfahren, in dem unter anderem Kommunen zu den Ergebnissen Stellung beziehen können, möchte die Stadt Renningen mit mehrheitlicher Zustimmung des Rates ihre Meinung klar zum Ausdruck bringen.

 

Lückenschluss hat höchste Dringlichkeitsstufe

„Der Lückenschluss hat die höchste Dringlichkeitsstufe erhalten, das ist gut für uns“, erklärte Christian Teich, Leiter der Abteilung für Straßenverkehr im Rathaus, dem Gemeinderat. Doch das gilt ebenso für mehrere Vorhaben auf den Autobahnen, wie den Ausbau der A 81 auf wenigstens sechs Spuren zwischen Stuttgart und Böblingen und der A 8 auf acht Spuren zwischen Leonberg und Stuttgart. Über die Reihenfolge der Maßnahmen entscheide letztlich der Straßenbaulastträger, in diesen Fällen also der Bund und das Regierungspräsidium. Dass die Autobahnen den zeitlichen Vorzug erhalten sollen, wurde bereits vor einiger Zeit vonseiten des RP Stuttgart deutlich gemacht.

Grundsätzlich will die Stadt Renningen den Ausbau der Autobahnen in der Stellungnahme begrüßen, die Dringlichkeit „wird nicht bestritten“, so Teich. Würde dies aber vor dem Lückenschluss umgesetzt, wäre während der Bauarbeiten „mit erheblichen negativen Auswirkungen für Renningen zu rechnen“, nämlich mit Ausweichverkehr über die Achse B 464/B 295.

Ausbau des Nordostrings ist bedeutsam

Auch den Ausbau des Nordostrings von Stuttgart, also einer leistungsfähigen Tangente zwischen dem Bereich Ludwigsburg und Fellbach, und der Verbindung von B 10 und A 8 im Südosten Stuttgarts will die Verwaltung klar befürworten. Diese Projekte berührten Renningen zwar nicht unmittelbar, „aber sie sind für uns von großer Bedeutung“. Denn wenn sich der Verkehr um Stuttgart staue, nähmen die Autofahrer andere Abfahrten und alternative Routen – was letztlich wieder die B 295 und die B 464 zu spüren bekommen.

Der Schienenverkehr ist ebenso Teil des RVP. Daher will die Stadt Renningen mit ihrer Stellungnahme darauf hinwirken, dass es im Falle einer Reaktivierung der Hesse-Bahn „zu keiner Verschlechterung Renningens“ hinsichtlich der S-Bahnanbindung kommen darf. Es sei „zwingend darauf zu achten, dass die Bahnanbindung des Stadtteils Malmsheim im jetzigen Status erhalten bleibt“.