Mehr als tausend Sportlerinnen und Sportler radeln beim Charity Bike Cup. Die rund 20 Kilometer Strecke rund um Heimerdingen hat es in sich. So mancher muss vorzeitig das Rennen beenden – darunter auch ehemalige Profis.

Ditzingen-Heimerdingen - Wieder einmal sind die Veranstalter des Charity Bike Cups richtig gut weggekommen, was das Wetter betrifft. Vereinzelt tröpfelte es in den Morgenstunden, doch später am Sonntag machten die dunklen Wolken bereitwillig der Sonne Platz.

 

Die zehnte Auflage dieser Veranstaltung, bei der ehemalige und aktuelle Spitzensportler, Prominente und Hobbyradler zu Gunsten benachteiligter Kinder unterwegs sind, fand wieder in Heimerdingen statt. Von dort machten sich die Teilnehmer auf die rund 20 Kilometer lange Strecke in Richtung Hemmingen und Hochdorf nach Eberdingen. Stetig bergauf ging es wieder zurück nach Heimerdingen.

Traditionell ist die Teamvorstellung, bei der die beiden Moderatoren Karsten Migels und Robert Bengsch kurzweilig durchs Programm führten und bei dieser Gelegenheit nicht nur die Teamkapitäne vorstellten, sondern auch den Teilnehmern Interessantes entlocken konnten. Beispielsweise dem 60-jährigen Unternehmer Peter Krebs, der in der Nähe von Frankfurt lebt, seit seinem 13. Lebensjahr mit dem Radsport verbunden ist und selbst aktiv Rennen fuhr. Bei allen zehn Charity Bike Cups war er bislang dabei – als Teilnehmer sowie als Sponsor. Fünfmal im Team der fünffachen Weltmeisterin Hanka Kupfernagel, die in diesem Jahr ihre Straßenrennen-Karriere offiziell beendete. „Hanka war meine erste Kapitänin beim Charity Bike Cup, und ich finde sie einfach toll“, sagte Peter Krebs.

Mit dabei war auch der Feuerwehrmann Marco Henrichs aus Bergisch Gladbach, der mit seiner Familie im Allgäu lebt. Der Extremsportler ist vom Triathlon zum Langstreckenschwimmen gewechselt, hat erst kürzlich in Russland den Marathon von Sankt Petersburg nach Kronstadt in 7:45 Stunden gewonnen. Sein Ziel sind jetzt die Ocean’s Seven. Eine Herausforderung für Langstreckenschwimmer, zu der unter anderem die Querung der Cookstraße – die Meeresenge zwischen den beiden Hauptinseln von Neuseeland – zählt. Oder die Straße von Gibraltar sowie der Ärmelkanal. Beim Charity Bike Cup war Henrichs schon einige Male dabei. Mit Ditzingen ist er auch anderweitig verbunden. 2011 startete er erstmals beim Lebenslauf in Ditzingen. Die Wurzel seines sozialen Engagements, wie er später sagte. Er wurde zum „Mukoviszidose Schutzengel“, sein Sport Mittel zum Zweck. In der Zwischenzeit hat er diese Tätigkeiten aus zeitlichen Gründen wieder etwas zurückgeschraubt.

Obwohl er jetzt häufiger im Wasser unterwegs ist, die 80 Kilometer-Schleife rund um Heimerdingen waren allemal drin. Eine anspruchsvolle Strecke, bei der allerdings so mancher schon früh auf der Strecke blieb – und den Dienst des Besenwagens in Anspruch nehmen musste. Der brachte diejenigen zurück, die aufgeben mussten – sei es mangels Fitness oder auf Grund technischer Probleme.

Denn nicht nur Spitzensportler waren beim Charity Bike Cup am Start. Auch Breitensportler nahmen die Herausforderung an. „Ich komme aus dem Sozialbereich und es ist ein tolles Gefühl zu helfen“, sagte Christiane Weiß aus Nürtingen. Die 56-Jährige fährt erst seit zwei Jahren Rad. Aber das mit großer Begeisterung. Ein bisheriger Höhepunkt war ihre siebentägige Tour in Norwegen. „Als Newcomer ganz ordentlich“, meinte sie.

Etwas Respekt hatte sie in Heimerdingen vor all den ambitionierten Teilnehmern in ihrem Team, das Kapitän Steffen Wesemann, 2004 Sieger der Flandern- Rundfahrt, anführte. „Ich fahre aber so wie ich kann“, sagte sie vor dem Start. Später sollte Wesemann, der sich erst von einem komplizierten Fußbruch erholt hatte, frühzeitig aufgeben. „Das Wichtigste ist, dass wir für einen guten Zweck hier sind“, sagte er gelassen.