Mehr als 170 Teilnehmer gehen beim 2. Warmbronner Mountainbike Cross Country Rennen an den Start. Die Lokalmatadore sammeln elf von zwölf Bezirksmeistertitel ein.

Leonberg - Mit ordentlich Tempo rast Hannes Weber durch den Warmbronner Wald. Es geht über Stock und Stein, mal hinauf, mal hinab. Und dann wartet eine mehr als 45 Grad steile Rampe auf den Biker. „Reine Kopfsache”, merkt ein Zuschauer an, der sich am Abhang an einem Ast festklammert, um die spektakuläre Abfahrt nicht zu verpassen. Diese Hürde nimmt der Lokalmatador von der Spvgg Warmbronn aber nicht mit angezogener Handbremse, wie der Rest des Feldes, der an dieser Stelle lieber Vorsicht walten lässt. Den sogenannten Drop überwindet er mit einem Sprung in die Tiefe. Später sagt er: „Man muss nur aufpassen, dass man bei der Landung den Lenker nicht verdreht, sonst kann es einen hinschmieren.”

 

Am Ende reichte es für den 16-Jährigen (U 19) beim sportlich anspruchsvollsten Rennen des 2. Warmbronner Mountainbike Cross Country Events aber nicht ganz zum Sieg. U 23-Fahrer Jonas Hablitzel vom RV Pfeil Magstadt war beim Lizenz Race nach 21,7 gefahrenen Kilometern (acht Runden à 2,65 Kilometer schneller.

Bei der größten Mountainbike-Veranstaltung ihrer Art im Raum Stuttgart wurden zwölf Bezirksmeistertitel Schönbuch Würmtal in verschiedenen Altersklassen ausgefahren. Mit 170 Startern, einige reisten aus Köln und Dresden an, lag die Teilnehmerzahl in etwa auf Vorjahresniveau. Allerdings führte eine terminliche Überschneidung dazu, dass der ein oder andere Elite-Fahrer nicht dabei war. So gingen die Spvgg-Hoffnungsträger Leon Eisenkoll und Florian Reichle in der Bundesliga auf Punktejagd. „Statt der acht Teilnehmer beim Lizenz Race hatten wir letztes Jahr drei Mal so viele Biker”, berichtete der Abteilungsleiter Hansi Koslowski. Um mehr Spannung zu erzeugen, gingen Männer und Frauen gemeinsam an den Start. „Ein größerer Pulk und Überholmanöver machen die Sache interessanter” (Koslowski).

Mit ihrer Platzierung beim Lizenz Race zeigte sich auch Susann Frey (U 23) vom Heim-Team zufrieden – sie landete als einzige weibliche Teilnehmerin auf dem siebten Platz. „Damit hatte ich gerechnet, und Hauptsache, es ist nicht der letzte Platz geworden”, resümierte die 19-Jährige, die bei der Alb-Gold-Cup-Rennserie in der Gesamtwertung vorne liegt. Die neue Streckenführung sei ihr entgegengekommen. Nach der Premiere wurde der Kurs auf Anregung der Fahrer nämlich umgestaltet. „Den Rasenabschnitt am alten Sportplatz haben wir gegen eine Route durch den Wald ersetzt”, erklärte Koslowski. Zudem wurde die ein oder andere Schikane eingebaut. Baumstämme, die zu Schanzen umfunktioniert wurden, gehören zum Cross Country schließlich auch dazu.

Am Ende zogen die Macher ein positives Fazit. „Das Wichtigste ist, dass die Teilnehmer von größeren Verletzungen verschont blieben”, betonte Koslowski. Wie schon bei der Erstauflage – damals räumten die Gastgeber elf von 13 möglichen Titeln ab – wussten sie auch diesmal sportlich zu überzeugen. Bis auf Jonas Hablitzel vom RV Pfeil Magstadt blieben die Pokale allesamt in Warmbronn. Das soll sich auch im kommenden Jahr möglichst nicht ändern.

Bezirksmeister

U 9 weiblichKatharina Reichle

U 11 weiblich Klara Walter

U 11 männlich Luca Stäbler

U 13 weiblich Ellen Sansonnens

U 13 männlich Rafael Walter

U 15 weiblich Helen Weber

U 15 männlich Lennard Alber

U 17 weiblich Franziska Reichle

U 17 männlich Jannik Frey

U 19 männlich Hannes Weber

U 23 weiblich Susann Frey (alle Warmbronn)

U 23 männlich Jonas Hablitzel (Pfeil Magstadt)