An dem Wettbewerb haben sich Schulen, Kindergärten und viele Geschäftsleute, aber auch Einrichtungen wie Atrio oder das Samariterstift beteiligt.

Leonberg - Da hängt ein Fahrrad im Baum! Nicht schlecht staunt so mancher Besucher der Altstadt, wenn er vor dem „Schwarzen Adler“ ins Geäst schaut. „Vogelhotel“ steht auf einem Schild darunter, das per dickem Pfeil noch einmal auf den Drahtesel im Blätterwald aufmerksam macht. Das „Vogelhotel“ ist der Beitrag des benachbarten Floristik-Geschäfts zum Radkunst-Wettbewerb, den die Agenda-Gruppe Radl passend zum Jahresmotto „200 Jahre Fahrrad“ ins Leben gerufen hat.

 

34 Drahtesel sind mittlerweile fertig, viele davon auch schon an verschiedenen Punkten der Stadt aufgestellt. Mitgemacht haben etwa die Spital- und die Schellingschule, der Ezach-III- und der Waldkindergarten, das Atrio-Kreativwerk, das Jugendcafé Siesta, das Café B 21 oder die VHS, aber auch viele Geschäftsleute. Herausgekommen sind viele kreative Räder, etwa ein Kalorien-Abstrampler, eines mit Filmrolle, ein eingestricktes Rad, eines mit Froschkönig, oder eines mit Glitzersteinchen.

Mal bunt, mal gesellschaftskritisch

Die umgesetzten Themen sind dabei so verschieden wie die Teilnehmer selbst, mal bunt gestaltet, mal gesellschaftskritisch, mal zum Anfassen. Die Kinder der Spitalschule etwa haben den übermäßigen Zuckerkonsum als Thema auserkoren, passenderweise steht dieses Rad in einer Apotheke am Markt. Eine andere Klasse findet „Lesen ist Kino im Kopf“ und hat ihren Drahtesel vor einem Buchladen in der Altstadt positioniert. Eine Flüchtlingsfrau verbindet Eindrücke ihrer alten und ihrer neuen Heimat in einem Zeitrad. Und „Gustav das Spielmobil“ vor dem Kinderhaus Ezach III lädt etwa mit einem Basketballkorb am Lenker die Kleinen zum Spielen ein.

„Wir sind noch nicht komplett, es fehlen noch ein paar“, berichtet Irmgard Meurer. Die Sprecherin der Radl-Gruppe kümmert sich um den Wettbewerb und ist in den vergangenen Wochen viel auf Achse gewesen, um passende Ausstellungsflächen für die Velos zu finden. Denn die sollen zum einen im Stadtbild auf-, zum anderen aber auch nicht Vandalen zum Opfer fallen.

Abstimmung ab Mitte Juli

Frühestens Anfang Juli seien dann alle Wettbewerbsbeiträge aufgestellt. Anschließend werden die Räder fotografiert , eine Broschüre wird erstellt. Dann darf abgestimmt werden, wer den Wettbewerb gewinnt. Die Sieger werden dann beim großen Agenda-Fest Mitte November ausgezeichnet. Alle Bilder werden außerdem im Schaufenster der Buchhandlung Röhm im Leo-Center ausgehängt. „Derzeit verhandeln wir noch mit verschiedenen Geschäften, damit dort Abstimmungsboxen aufgestellt werden können“, berichtet Irmgard Meurer, die mit so vielen Teilnehmern gar nicht gerechnet hat. Sogar ins neue Rathaus soll ein Rad kommen.