Mit großem Fleiß und jede Menge Einsatzfreude stellen Kinder die süßen Leckereien her.

Renningen - Es duftet schon süß und sehr appetitlich bevor man das Gebäude überhaupt betreten hat. Bereits zum zehnten Mal findet die Pralinen-Werkstatt in der Friedrich-Schiller-Schule in Renningen statt. Sagenhafte 72 Kilogramm des süßen Gaumenschmauses zaubern die Kinder in den zwei Tagen und das mit großem Fleiß und jeder Menge Einsatzfreude. Sechs verschiedene Sorten sind es in diesem Jahr und dabei sind Köstlichkeiten wie ein Nuss-Marzipan-Krokant oder knusprige Schoko-Crossies.

 

Insgesamt sind 72 Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren angemeldet und viele von ihnen arbeiten nicht zum ersten Mal in der Pralinen-Werkstatt mit. So wie die beiden Schülerinnen Lena Schmitt und Ida Wiedemann. „Das macht uns einfach riesigen Spaß. Deshalb wollten wir auch dieses Jahr wieder dabei sein“, erzählen die Mädchen mit geröteten Wangen. Es ist ziemlich heiß in der großen Schulküche. Lenas Mutter Tonja Schmitt ist dem Hilferuf von Erwin Eisenhardt gefolgt, dem es an der nötigen Anzahl Betreuer mangelte. „Klar komme ich, wenn Not am Mann ist“, sagt sie augenzwinkernd. Leider gestaltet sich die Suche nach ehrenamtlichen Mitstreitern aufgrund der steigenden Anzahl vollzeitbeschäftigter Eltern immer mehr.

Ein herrlicher Duft liegt in der Luft

Es riecht so herrlich nach getrockneten Aprikosen, Mandeln und Schokolade, dass einem der Mund ganz wässrig von den leckeren Düften wird. Aber naschen ist den kleinen Zuckerbäckern erst erlaubt, wenn eine Sorte Pralinen fertiggestellt wurde. „Dann allerdings werden die Löffel und Schüsseln mit Begeisterung sauber geleckt“, sagt Erwin Eisenhardt und lacht. Die Idee zur Pralinen-Werkstatt bekam er durch die Frauen in seiner Familie, die zu Weihnachten gerne das edle Konfekt herstellten. „Das wichtigste Ziel dieser Veranstaltung ist das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken. Hier haben sie Erfolgserlebnisse und sehen, dass die viele Arbeit sich auch lohnt. Außerdem verschenken die Kinder mit großem Stolz ihre eigenhändig hergestellten Pralinen“, erzählt Eisenhardt.

Drei große, farbige Plakate sind für alle gut sichtbar aufgehängt: „Zutatenprüfer, Hygienewächter und Aufräummanager“ dienen als Gedankenstütze und Anleitung. „Auf die Einhaltung der Hygienevorschriften bei der Herstellung legen wir sehr großen Wert. Die Kinder werden zum Beispiel dazu angehalten, sich häufig und gründlich die Hände zu waschen“, erklärt der engagierte Initiator der Pralinen-Werkstatt. „Morgen bauen wir hier eine regelrechte Verpackungsstraße auf“, sagt Eisenhardt schmunzelnd und führt weiter aus: „Die Pralinen werden zu je 150 Gramm verpackt. Zwei Tüten bekommt jedes Kind als kleine Belohnung für den Einsatz und weitere können erworben werden. Alles was übrig bleibt, verkaufen wir wieder auf dem Weihnachtsmarkt. Damit erzielen wir gerade die Kostendeckung für die hochwertigen Zutaten und was alles sonst noch so anfällt.“

Sechs Stunden dauert eine Schicht für die Helfer und in der 30-minütigen Mittagspause gibt es ein warmes Essen für alle. Diese Stärkung können die Kinder und ihre Betreuer gebrauchen. Die Arbeit in der Confiserie ist eben kein Zuckerschlecken, wie man irrtümlich annehmen könnte.