Drei Beamte geben im Leo-Center Tipps zu betrügerischen Telefonanrufen. Der Schaden ist enorm.

Leonberg - Oberkommissarin Tanja Wittke und Polizeiobermeisterin Sirscha Schöwe haben sich einen zentralen Platz im Leo-Center ausgesucht, um über Trickbetrüger am Telefon aufzuklären. Und obwohl ihr Stand alles andere als auffällig ist, sind die beiden Polizistinnen vom Referat Prävention des Polizeipräsidiums Ludwigsburg schon vormittags um kurz nach 10 Uhr von Interessenten umringt.

 

Eine ältere Frau schaut vorbei. „Das ist mir auch schon passiert“, erzählt sie. Ein angeblicher Polizist habe bei ihr angerufen und gesagt, er habe einen Haftbefehl gegen sie. Als sie dann die im Display angezeigte Nummer zurückgerufen habe, sei sie tatsächlich mit dem Polizeirevier Leonberg verbunden gewesen, erzählt die 83-Jährige aus Leonberg weiter. So etwas ist für Sirscha Schöwe nichts Neues: „Das geht über das so genannte Call-ID-Spoofing, damit können Telefonnummern über das Internet fingiert werden“, sagt sie.

Auch Tipps zu Sicherheitstechnik

Die Frau aus Leonberg hat damals instinktiv richtig gehandelt: „Als die Gauner zum zweiten Mal angerufen haben, habe ich gesagt, ich war schon bei der Polizei, lassen Sie mich in Ruhe“, berichtet sie und ergänzt: „Aber ich habe dabei ganz schön Herzklopfen gekriegt.“ Immerhin habe sie danach nie wieder etwas von diesen Typen gehört. So läuft es nicht immer. Es gibt genügend Opfer, die auf falsche Polizisten vor ihrer Tür hereingefallen sind und sich Geld unter einem Vorwand entlocken lassen. Eine konkrete Frage hat die 83-Jährige dann doch noch: Sie habe zwar einen Türspion, würde aber gerne zusätzlich noch eine Kette an ihrer Tür anbringen lassen. Auch da kann Sirscha Schöwe weiterhelfen: Nach zwei Telefonaten drückt sie der Frau einen Zettel mit der Telefonnummer eines Kollegen in die Hand, der in solchen Fragen fachkundig berät. „Machen Sie einen Termin mit ihm aus, er kommt dann zu Ihnen, aber in Zivilkleidung“, sagt Schöwe.