Ulrich Vonderheid sieht im Krankenhaus den „wichtigsten Standortfaktor Leonbergs“, der bestehen bleiben müsse – „egal ob 2024 oder 2044“. Als Kreisrat wolle er sich dafür einsetzen, dass nicht nur die zehn Kollegen aus Leonberg dafür stimmten, sondern auch die übrigen 74 Kreisräte. Vonderheid warnte aber davor, dass zu viel Protest kontraproduktiv sein könnte. „Außerhalb von Leonberg kam das nicht gut an“, sagte er. Man müsse den Standort Leonberg stärken, aber auch den Standort Böblingen akzeptieren, um eine gute Krankenhauslandschaft im Kreis zu haben.

 

An drittletzter Stelle im Land

Klaus Brenner will das Krankenhaus ebenso durch die Einbindung anderer Angebote stärken („nicht nur ein Strahlentherapiezentrum“), aber gleichzeitig auch das Gebiet drumherum. „Die ganze Gartenstadt muss davon profitieren, wenn beispielsweise ein Park am Krankenhaus entsteht“, erklärte er. Im Gegensatz zum jetzigen OB wolle er dabei nicht auf Konfrontationskurs gehen, sondern mit dem Landrat, den Ärzten und anderen sprechen. „Je besser unser Krankenhaus wird, desto schwieriger wird es zu schließen.“

Unterschiede offenbarten die Bewerber beim Thema Finanzen: Während Ulrich Vonderheid Projekte bis 2020 mit Krediten finanzieren will, da die Kommunen danach keine Schulden mehr aufnehmen dürften, setzt Brenner auf Gewinnoptimierung und Erlöse aus Grundstücksgeschäften. Inge Horn will hingegen eine intensivere Kostenkontrolle einführen und mehr Fördermittel in die Stadt bringen.

Keiner der Bewerber zeigte sich als Anhänger von Steuererhöhungen: Ulrich Vonderheid bemerkte, die Grund- und Gewerbesteuer seien schon sehr hoch. Man müsse die Ausgaben optimieren. Kaufmann befürwortete eine Ausgabenkritik für den Haushalt und eine Einnahmeoptimierung durch einen guten Gewerbestandort. Inge Horn würde nicht die Steuersätze erhöhen, sondern setzt auf mehr Betriebe und Einwohner. Brenner würde auf der Einnahmeseite ansetzen und die Wirtschaft mehr fördern. „In Baden-Württemberg liegen wir da an drittletzter Stelle“, kritisierte er.