Beim Ostermarkt in Malmsheim gibt es kaum ein Durchkommen. Pfarrer Franz Pitzal löst eine verlorene Wette ein, Ritter und sind unterwegs und die Enten gehen auch nicht aus.

Renningen - Ich seh’s doch, Sie können doch nicht recht laufen!“ Franz Pitzal lacht den vorübergehenden Mann herzlich an und zeigt auf die dünnen, gerauchten Würstchen vor ihm auf dem Tisch. „Nehmen Sie doch einen Stecken mit!“ Der Pfarrer ist in Hochform, bei strahlendem Frühjahrswetter verkauft er auf dem Malmsheimer Ostermarkt Burgstecken und Burgtaler – der Preis für die verlorene Sternsinger-Wette. Doch Pitzal muss das nicht alleine tun: Gut gelaunt unterstützen ihn die Mitglieder des Renninger Ritterbunds nicht nur am Stand, sondern schlängeln sich auch in vollem Ornat durch die übervolle Bachstraße, einen Korb mit den Leckereien haben sie dabei. Die Burgfräulein und Kreuzritter sind eben nicht nur ein Blickfang, sondern zudem geschäftstüchtig, schließlich dient der Erlös einem Hilfsprojekt im Sudan.

 

Traumwetter

Das Traumwetter hat ganz Malmsheim und halb Renningen in die übervolle Bachstraße gelockt. Auch Bürgermeister Wolfgang Faißt schiebt sich durch die Menge, er hat schon einige Tüten am Arm – das Angebot ist zu verlockend. Oster-Deko, Floristik, Töpferkunst, schöne Keramik, Frühlingsfrisches aus Filz oder Schmuckkreationen.

Doch auch der Leib will wohl versorgt sein, denn die Burgstecken allein machen nicht satt. Das wäre auch schade, denn die Auswahl ist groß: süß oder salzig, heiß oder kalt, fleischig oder vegetarisch, lange suchen muss hier niemand. Höchstens nach einem Sitzplatz, denn die sind schnell weg. Glücklicherweise gibt’s am Rankbach große Stufen, auf denen so manch einer Kaffee und leckeren Kuchen von den Landfrauen genießt.

Jugendfeuerwehr hantiert an der großen Feuerwehrspritze

Aber Vorsicht: Die Jugendfeuerwehr macht am Rankbach mit einer großen Feuerwehrspritze Zielübungen, das geht manchmal daneben. Was bei dem Sonnenschein aber keine große Sache ist. Andere kleine Besucher zupfen Löwenzahn aus dem Gras und übergeben die Stängel dem Rankbach. Vielleicht wollen die cleveren Kleinen schon vorab das Strömungsverhalten des Bächleins testen, damit ihre Ente beim späteren Entenrennen ganz vorne ist? Dann bleibt zu hoffen, dass sie schon ihr Entchen haben, denn am Verkaufsstand der Jugendfeuerwehr geht es ebenfalls heiß her. „Um die 600 Stück haben wir“, sagt Jugendwart Mark Maisch, „die gehen uns nicht aus!“ Glück gehabt.

Glück gehabt haben auch jene, die rechtzeitig am Stand der Initiative „Radkultur“ kostenlos ihr Rad checken ließen, bevor sich dort die Schlangen gebildet haben. Mechanikerin Paulina Kalput ist noch ein bisschen geschafft vom vorherigen Einsatz bei der Rutesheimer Autoschau und genießt es, dass es beim Ostermarkt ein wenig gemütlicher zugeht.