Das Verfahren für die Aidenbergsteige ist im Zeitplan. Bis zu neun Häuser werden hier entstehen.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Weissach - Noch schlängelt sich die Aidenbergsteige zwischen grünen Wiesen nach unten. Doch das wird bald anders. Hier, oberhalb der Bachstraße, wird ein neues Wohngebiet entstehen.

 

Sechs Häuser sind dort auf gemeindeeigenem Boden vorgesehen. Wenn sich der Investor, das Wohnbauunternehmen Paulus aus Pleidelsheim, mit den privaten Grundbesitzern einigt, sind sogar neun Häuser unterschiedlicher Größe möglich.

Im baulichen Verfahren hat das Projekt jetzt einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Nachdem die zuständigen auswärtigen Behörden, etwa das Regierungspräsidium und das Landratsamt, grünes Licht gegeben haben, stimmte der Gemeinderat dem Bebauungsplan zu. Zwar wurden Bedenken wegen des womöglich zunehmenden Parkverkehrs laut, doch am Ende votierten alle Fraktionen geschlossen für das neue Quartier.

Die Nachfrage am Strudelbach ist groß

Denn Wohnraum ist auch in Weissach längst ein sehr begehrtes Gut geworden. Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU) verweist regelmäßig darauf, dass die Nachfrage am Strudelbach zusehends steigt.

So sind denn auf einer Baufläche von 5500 Quadratmetern an der Aidenbergsteige nicht nur Doppel- und Reihenhäuser geplant, sondern auch Gebäude, in die bis zu neun Wohnungen passen. Vorgesehen sind unterschiedliche Größen mit zwei bis vier Zimmern.

Während das Regierungspräsidium gar keine Einwände gegen das Bauvorhaben äußerte, wurden beim Landratsamt Bedenken wegen des Lärmschutzes laut. Grenzt doch das geplante Wohnquartier an die Bachstraße. Und diese wurde im Rahmen des Weissacher Lärmaktionsplanes, der seit Oktober 2015 in Kraft ist, in Teilen als „Lärmschwerpunkt“ eingestuft.

Doch die Gemeinde legt Wert darauf, dass nicht die ganze Straße verlärmt ist, sondern lediglich bestimmte Problemzonen, etwa in den Bereichen Hauptstraße, Porschestraße, Bahnhofstraße.

Angesichts der engen Ortsdurchfahrt sind Lärmschutzwände nicht möglich. Doch direkt an den Gebäuden selbst soll mit Schallschutz für Ruhe gesorgt werden.

Für das direkt an die Straße grenzende FFH-Gebiet, also eine Schutzzone für Pflanzen, Tiere und Lebensräume, sind keine gravierenden Belastungen zu erwarten. Das hat eine Vorprüfung ergeben.

Die Bagger sollen 2018 anrollen

Da das neue Wohnviertel in einem Wasserschutzgebiet liegt, ist allerdings eine großflächige Versiegelung nicht möglich, wie Bürgermeister Töpfer betont. 70 Prozent der Dächer müssen begrünt werden.

Schon vor längerer Zeit hatten sich herausgestellt, dass der Denkmalschutz dem Projekt nicht im Wege stehen wird. Zwar wurde bei Bauarbeiten vor rund 80 Jahren ein römisches Brandgrab entdeckt. Doch weitere archäologische Funde haben Experten des Landesamtes für Denkmalpflege nicht mehr gemacht.

Der Investor Erwin Paulus erwartet, dass im kommenden Jahr die Bagger rollen werden. Rund zwölf Millionen Euro will er hier investieren. Aber ein Luxusviertel, darauf legt er wert, soll das Gebiet nicht werden. Das Bauen am Hang sei zwar sehr viel aufwendiger: „Aber wir haben einen Weg gefunden, um wirtschaftlich zu bauen.“ Läuft alles nach Plan, könnten 18 Monate nach Baubeginn die ersten Häuser stehen.