In der Teamwertung reichte es so nur zum letzten Platz. Da sich eine Teamkollegin das Schlüsselbein brach und damit für die Wertung ausfiel und Maier an einem Tag ihr Rennen aufgrund diverser Probleme neu starten musste, war letztlich nicht mehr drin. Umso prägender waren dafür die Eindrücke, die sie in Südamerika machte. „Es war super lehrreich. Man lernt sich und seine Grenzen kennen. Mir ist klar geworden, dass ich noch daran arbeiten muss, mich von solchen Umständen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen“, erzählt die 25-Jährige.

 

Auch wenn sie inzwischen Enttäuschung empfindet, steht sie zu der Entscheidung, vorzeitig ausgestiegen zu sein. Aus diesen Erfahrungen will sie lernen, um im kommenden Jahr in Portugal erneut teilzunehmen. Da sie bei ihrer Nominierung aber von einigen Ausfällen im Nationalteam profitierte, wird eine erneute Qualifikation schwer. „Das eigene Land zu repräsentieren, macht einen schon stolz. Die Erlebnisse haben mich noch stärker motiviert, einmal die Six Days zu beenden“, sagt Maier.

Europameisterschaft mit vier Läufen

Zunächst stehen aber andere Ziele auf ihrer Liste. Ein Höhepunkt des kommenden Jahres ist die Europameisterschaft, die in vier Läufen in Portugal, Finnland, Slowenien und Estland ausgetragen wird. Bei den nationalen Titelkämpfen will Maier unter die besten Fünf. Außerdem steigt sie wieder voll ins Berufsleben ein. Vom Familienbetrieb ihres Vaters, ebenfalls ein begeisterter Enduro-Fahrer, war sie für ein halbes Jahr freigestellt worden. Sie nutzte die Zeit, um ihren von einem Leistungsdiagnostiker ausgearbeiteten Trainingsplan abzuarbeiten. Darüber hinaus nahm sie Privatstunden bei einem Profi-Trainer, um sich auf die Six Days vorzubereiten.

Bis ihr Motorrad im Januar mit dem Schiff in Deutschland angekommen ist, hält sich Maier drei bis vier Mal pro Woche im Fitnessstudio fit. Dann geht es an den Wochenenden wieder quer durch Deutschland, im Urlaub sogar durch ganz Europa. Ein teures Unterfangen, das sie nur dank der finanziellen Unterstützung ihrer Eltern und Sponsoren stemmen kann. „Aus Umweltschutzgründen haben wir strengere Auflagen als in anderen Ländern, deshalb muss man teilweise weit fahren. Für einen Motorsport ist es aber noch verhältnismäßig günstig“, sagt die baden-württembergische Meisterin im Team. Erfahrungen wie die in Chile lassen sich ohnehin nicht mit Geld beziffern – auch wenn man im ersten Moment auf einige Episoden auch gerne verzichtet hätte.